Pelo-was? Kreta, Korfu, Santorini kennen wir alle. Die Halbinsel im Süden des griechischen Festlands ist allerdings bei vielen noch ziemlich unbekannt. Dabei gibt es so einige Gründe, die Peloponnes mit Kindern zu bereisen. Wir haben bei weitem nicht alles gesehen aber unsere beiden Stationen in Nafplio und Koroni haben uns so verzaubert, dass es sicher nicht das letzte Mal in dieser wunderschönen Ecke der Welt war.
Aber warum ist es dort nun eigentlich so schön? Abgesehen vom entspannten Vibe, der einen sofort in Urlaubsmodus verfallen lässt gibt es auch ein paar handfeste Gründe, die für einen Urlaub auf der Peloponnes mit Kindern sprechen.
1. Tolle Strände und azurblaues Wasser
Unsere Kinder sind fast nirgendwo so glücklich und entspannt wie am Strand. Ehrlicherweise sind wir Erwachsenen keine großen Freunde des ausgedehnten Strandtages. Die wunderschönen Strände auf der Peloponnes haben es aber erstmals geschafft, dass wir tatsächlich so gut wie jeden Tag am Strand waren. Die vielen geschützten Buchten mit glasklarem Wasser und kaum Wellen sind wirklich ein Traum für Kinder. Unser Lieblingsstrand war der von Peroulia.
Zumindest in der Nebensaison – wir waren im Oktober dort – war es nirgendwo überfüllt. Im Gegenteil, man konnte stets zwischen einsamen Strandabschnitt oder belebteren Ecken wählen. Wer Strandliegen bevorzugt, darf diese bei den meisten Strandbars kostenlos nutzen, wenn man einen Kaffee, Orangensaft oder ähnliches bestellt.
Wer das Mittelmeer von seiner schönsten Seite sehen will, dem kann ich einen Trip auf die Peloponnes mit Kindern nur ans Herz legen.
2. Großartiges Essen – und das erschwinglich
Die mediterrane Ernährung genießt nicht umsonst den Ruf außerordentlich gesund zu sein. Sie gilt sogar als Teil des Weltkulturerbes. Griechischer Salat, Griechischer Joghurt, fast hätte ich geschrieben Griechischer Wein. Aber immerhin doch erstklassiges Olivenöl, frischestes Obst und Gemüse direkt vom Bauern. Als wir im Oktober auf der Peloponnes waren hatten gerade Trauben, Feigen und Granatäpfel Saison. Unglaublich lecker und dazu noch wirklich gesund.
Egal wo wir waren, ob kleiner Imbiss an der Straße, Hafenkneipe oder schickes Restaurant, das Essen war wirklich überall gleichermaßen großartig. Es schien fast, als wäre es gar nicht möglich schlecht zu essen. Zudem sind die Preise dort wirklich im Rahmen. Gerade saisonales Obst und Gemüse ist sehr günstig und auch Essen gehen ist im europäischen Vergleich wirklich erschwinglich.
Unser Favorit auf der Reise auf die Peloponnes mit Kindern waren die Mezedes – eine Art griechische Tapas. Die kleinen Portionen eignen sich perfekt zum Teilen und erlauben es einem, sich einmal quer durch die griechische Küche zu kosten. So haben auch die Kinder alles mögliche probiert, was sie so niemals bestellt hätten. Einmal Notfall-Pommes kann man am Ende natürlich immer noch bestellen.
3. Eine erstklassige Kaffeekultur
Eins durfte auf unserer Reise durch die Peloponnes mit Kindern nicht fehlen: guter Kaffee. Denn leider hat unsere kleinste eine innere Uhr, die sie – egal ob nun Urlaub oder nicht – Schlag sechs aufwachen lässt. Zum Glück hat Griechenland eine florierende Kaffeekultur. Egal wie klein und finster die Bar, der Kaffee war immer ausgezeichnet. Selbst der Späti nebenan wartet mit Profimaschine und 1A-Kaffee auf.
Cafés sind auf der Peloponnes immer gut besucht und das nicht unbedingt von Touristen. Die Griechen zelebrieren ihren Kaffee und sitzen allein mit der Zeitung über einem Tässchen oder genießen den Kaffee beim Plausch mit Freunden, Kollegen und Nachbarn.
Das allerbeste allerdings und meine persönliche Entdeckung des Jahres ist der griechische Eiscafé. Der Caffè Freddo ist ein eiskalter, im Mixer aufgeschäumter Expresso. Die Griechen trinken ihn meist mit ordentlich Zucker. Wer es nicht süß mag, sollte das vorher sagen, dann gibt’s den Freddo auch ohne Zucker. So oder so ist er auf jeden Fall unglaublich lecker und die beste Erfrischung für müde Eltern an einem heißen Tag.
4. Peloponnes mit Kindern ist mancherorts noch ein Geheimtipp
Einer der großen Nachteile beim Reisen mit Kindern ist, dass man – spätestens ab Schulbeginn – oft an die Ferien gebunden ist. Da braucht es dann mitunter ein bisschen Kreativität, um noch Reiseziele zu finden, die nicht überlaufen sind und zu denen die Flüge nicht drei Monatsmieten kosten.
Die Peloponnes bietet im Herbst und Frühjahr genau das. Im Oktober hatten wir hier noch herrlichstes Sommerwetter mit Temperaturen um die 25 Grad, es war aber nirgendwo überfüllt. Nirgendwo musste man lange anstehen und auch kurzfristig eine Unterkunft zu finden war gar kein Problem. Es war sogar so entspannt, dass viele Strandbars Mitte/Ende Oktober schon Saisonende hatten und geschlossen waren. Hat uns nicht gestört, aber wer Action sucht, könnte dann ggf. enttäuscht werden.
5. Jahrtausendealte Kultur an jeder Ecke
Eigentlich ja bekannt, aber dennoch darf dieser Punkt in unserer Liste an Gründen für einen Urlaub auf der Peloponnes mit Kindern nicht fehlen. Griechenland schaut auf eine lange und bewegte Geschichte zurück und die Spuren davon sind allgegenwärtig. Egal wo ihr euch auf der Peloponnes aufhaltet, es gibt definitive mehr antike Stätten im Umkreis einer Stunde als ihr euch anschauen könnt. Olympia, Delphi, Mykene, Epidaurus, das alte Korinth – um nur ein paar zu nennen.
Neben den großen Ausgrabungsstätten gibt es aber tatsächlich gefühlt an jeder Ecke Spuren der antiken Hochkultur, sodass man auch mit kleinen Kindern, die vielleicht keine vier Stunden in der sengenden Sonne durch eingestürzte Tempelanlagen laufen möchten, einen Einblick in die jahrtausendealte Kultur bekommen kann. Und das oft einfach so am Straßenrand, ganz umsonst und kein bisschen überlaufen. (Das ist bei den großen Stätten natürlich etwas anders.)
Wer Lust auf ein bisschen Kultur im Urlaub hat dem kann ich die Peloponnes mit Kindern auf jeden Fall ans Herz legen. Ohne Kinder natürlich auch. 😉
6. Herzliche und Kinderfreundliche Menschen
Die Griechen selbst sind ein weiterer Grund, warum wir uns auf unserer Reise auf der Peloponnes mit Kindern so wohlgefühlt haben. Sie sind in der Mehrzahl wahnsinnig herzlich und enorm kinderfreundlich. Ein Lächeln ist immer drin, auf Extrawünsche der Kinder wird gerne eingegangen und die Kinder haben sogar immer wieder kleine Geschenke bekommen. Alles in allem haben wir uns dort wirklich wohlgefühlt.
7. Peloponnes mit Kindern: Günstige Flüge machen’s möglich
Die Kosten sind natürlich ein nicht zu vernachlässigender Faktor beim Reisen mit Kindern. Die Peloponnes kann man von Athen aus relativ gut mit dem Auto erfahren und von daher sind die Flüge deutlich günstiger, als wenn man zum Beispiel die griechischen Inseln ansteuern würde. Bezahlbare Mietwagen gibt es am Flughafen der griechischen Hauptstadt genug und die Flugzeit ist mit unter drei Stunden durchaus entspannt. Durchaus auch für einen ersten Flug mit Baby, zum Beispiel in der Elternzeit, geeignet.
Wenn ihr jetzt Lust auf einen Trip auf die griechische Halbinsel bekommen habt, dann findet ihr hier Teil 1 und Teil 2 unseres Reiseberichts von der Peloponnes mit Kindern.