Der erste Urlaub mit Baby steht an und ihr wollt in die Sonne fliegen? Oder ist es die gemeinsame Elternzeitreise die euch weiter weg zieht? Das erste Mal Fliegen mit einem Säugling ist definitiv etwas besonderes. Man macht sich Gedanken was alles schief gehen kann, fragt sich, ob das Baby das alles mitmacht und googelt wie verrückt, was man alles berücksichtigen muss.

Uns ging es nicht anders. Inzwischen haben wir so einige Flüge mit Baby (und Kleinkind) hinter uns und können euch sagen: alles halb so wild. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich verspreche euch hier keinen entspannten Filmmarathon auf eurem nächsten Langstreckenflug mit Baby. Aber wenn man ein paar Punkte berücksichtigt, ist das Fliegen mit Baby doch deutlich entspannter als weithin angenommen. Deswegen kommen jetzt meine neun Tipps zum entspannten Fliegen mit Baby.

1. Beim Fliegen mit Baby: Immer die Babytrage mitnehmen

Nicht nur das Fliegen auch der Weg zum Flieger, die Gepäckabgabe, der Sicherheitscheck…alles ist einfacher, wenn man beide Hände frei hat. Deshalb mein wichtigster Tipp: Nehmt die Babytrage mit. Wenn euer Baby kein absoluter Verweigerer ist, dann kann sie euch so einige Situation auf eurer Reise erleichtern. Außerdem kann der Mini-Passagier darin einfacher herumgetragen werden, falls im auf längeren Flügen Unruhe aufkommt und sie fungiert in den meisten Fällen auch super als Einschlafhilfe im Flugzeug. Wir treten keine Reise mehr ohne an.

2. Einen Gangplatz wählen, wenn ihr mit Baby fliegt

Auf 10.000m Höhe gemütlich aus dem Fenster schauen, Schäfchenwolken beobachten und Träumen…seien wir realistisch, selbst mit den besten Tipps und den bravsten Babys wird das wohl nicht den Großteil eures Fluges ausmachen. 😉 Von daher meine Empfehlung: wählt beim Check-in einen Platz am Gang. So könnt ihr problemlos aufstehen, wenn das Baby unruhig werden sollte oder eine neue Windel braucht und habt außerdem während des gesamten Fluges ein wenig mehr Bewegungsfreiheit.

3. Am Flughafen nach einer Sitzreihe mit einem freien Platz fragen

Es lohnt sich immer, beim Check-in nach einer Sitzreihe mit einem freien Sitzplatz zu fragen, wenn der Flieger nicht komplett ausgebucht ist. Auch wenn Babys in der Regel auf dem Schoß mitfliegen, ist das Personal meist sehr zuvorkommend und versucht solche “Sonderwünsche” möglich zu machen. So hat das Baby ein bisschen Platz zum Spielen und kann im Idealfall sogar zwischen euch schlafen. Fragen lohnt sich hier immer.

4. Das Baby bei Start und Landung füttern

Der Klassiker unter den Tipps zum Fliegen mit einem Säugling aber definitiv nicht zu vernachlässigen. Wenn irgendwie möglich, füttert euer Baby bei Start und Landung. Das Saugen/Schlucken hilft den Kleinen den Druckausgleich besser zu verkraften. Außerdem lenkt es davon ab, dass während dieser Zeit das Baby angeschnallt auf dem Schoß sitzen bleiben muss.

Aber stresst euch nicht, wenn das Baby keinen Hunger hat oder kurz vor Start so unruhig war, dass ihr mit dem Füttern einfach nicht mehr warten konntet. Ein Nuckel oder ein kleines Spielzeug zum dran Saugen tut es auch. Bei älteren Babys geht auch ein Snack. Und wenn euer Baby kurz vor Start oder Landung eingeschlafen ist, dann lasst es schlafen! Unsere Kinder haben beide als Babys schon den ein oder anderen Auf- oder Abstieg im Flieger verpennt. Ganz ohne Probleme.

5. Beim Fliegen mit Baby die Flugzeiten beachten

Seit wir Kinder haben achten wir beim Buchen von Flügen definitiv mehr auf die Flugzeiten. Obwohl die meisten Babys ja glücklicherweise überall schlafen können macht es gerade bei Langstreckenflügen Sinn, wenn irgend möglich über Nacht zu fliegen. Da stehen die Chancen für einen entspannten Flug dank schlafendem Baby definitiv am höchsten. Besonders, wenn ihr noch den nächsten Tipp berücksichtigt.

6. Bei Langstreckenflügen vorab ein Babybett buchen

Auf Langstreckenflügen mit Baby macht es Sinn frühzeitig die Airline zu kontaktieren und nach einem sogenannten baby bassinet, einem Babybett für das Kleine zu fragen. So habt ihr die Chance, euer Baby zwischendurch mal abzulegen und könnt auch ein wenig schlafen. Der positive Nebeneffekt sind die Plätze ganz vorne oder an einer Trennwand, die einem extra Beinfreiheit gewähren. Eine Win-Win-Situation. 🙂

Der Platz mit der Möglichkeit zum Einhängen des Baby-Bettchens wird einem zwar in der Regel nicht garantiert, aber die Airline vermerkt definitiv den Wunsch und in den meisten Fällen klappt es dann auch. Ein bisschen Durchhaltevermögen in der Warteschleife des jeweiligen Anbieters kann allerdings von Nöten sein. Zusätzlich würde ich hier empfehlen, frühzeitig am Check-in zu sein, um im Zweifelsfall noch vor Abflug auf den entsprechenden Platz tauschen zu können.

7. Im Flugzeug bequeme Kleidung für Eltern und Baby wählen

Als langjährige Jogginganzug-Feindin fällt mir das Tippen bei diesem Punkt sehr schwer, aber beim Fliegen mit Baby ist bequeme, praktische Kleidung für alle Beteiligten einfach unbezahlbar. Man sitzt meistens mit Kind auf dem Schoss, ist viel in Bewegung, es ist eng, man muss mitunter im Minutentakt runtergeschmissene Schnullis, verlorene Socken oder Spielzeuge aufheben und beim Essen hat man selten beide Hände frei.

Es muss ja nicht unbedingt der ballonseidene Zweiteiler im 80er Retro Look sein, aber die hautenge Jeans oder das neue weiße Hemd sind vielleicht nicht unbedingt die beste Wahl. Auch fürs Baby gilt, statt des super süßen Stramplers mit der Knopfleiste vielleicht eher Haremshosen oder irgendetwas mit Druckknöpfen. Vielleicht sogar einfach eine Strumpfhose (von den verlorenen Socken schrieb ich weiter oben) damit ihr, wenn es schnell gehen muss, weil zum Beispiel plötzlich die Windel explodiert, nicht lange herumfummeln müsst.

Wichtig ist zudem, dass es das Baby bequem hat. Es soll ja in den Klamotten möglichst auch schlafen können. Auf Langstreckenflügen mit Baby nehmen wir hier allerdings zusätzlich den Schlafsack von zu Hause mit. Je vertrauter, desto besser. Außerdem ist ein Lagen-Look angebracht – Mützchen nicht vergessen. Ich hab im Flugzeug zwischen arktischer Kälte und Sauna-Feeling schon alles erlebt. Gilt übrigens auch für die Eltern.

8. Vor dem Fliegen Wickel- und Wechselsachen für das Baby gut erreichbar einpacken

Ich glaube eins wissen alle Eltern: Volle Windeln, umgekippter Brei oder das vollgespuckte T-Shirt haben meist in den unpassendsten Momenten ihren Auftritt. Deshalb wichtig: Windel-Equipment und eine Montur Wechselwäsche gut erreichbar unterbringen. Auch eine Wetbag oder im Zweifelsfall eine einfache Plastiktüte für nasse oder schmutzige Kleidung kann nicht schaden. Am besten alles in einem separaten Beutel, den ihr aus eurem Handgepäck herausnehmt und direkt unter dem Vordersitz verstaut. Denn in der Tasche im Gepäckfach drei Reihen hinter euch (oder waren es doch vier?) bringt es euch im Zweifelsfalle wenig.

9. Der wichtigste Tipp beim Fliegen mit Baby: Entspannt bleiben

Das hört ihr sicher nicht zum ersten Mal, aber man kann es nicht oft genug betonen. Der wichtigste Tipp für einen entspannten Flug mit Baby: Versucht selbst entspannt zu bleiben. Denn eure Stimmung überträgt sich auf das Baby. Klar können tausend Dinge schiefgehen, aber das können Sie auch beim Ausflug in den Park. Und doch schließen die meisten von uns sich nicht komplett zu Hause ein.

Eigentlich ist der Flug mit Baby doch nur ein größerer Ausflug und die meisten Babys sind bei neuen Dingen grundsätzlich erst einmal neugierig und aufgeschlossen. Und das sollten wir auch sein. Ihr seid gut vorbereitet, habt alles dabei. Mehr könnt ihr nicht machen. Und es hat noch kein Unglück verhindert, sich vorab in “Was-wäre-wenn-Szenarien” zu verlieren. Aber wenn wir gerade dabei sind. Was wäre wenn alles super läuft, euer Baby alle um euch herum zum Lachen bringt, dann friedlich einschläft und die Zeit wortwörtlich wie im Flug vergeht?

Und wenn es am Ende doch einer dieser Tage sein sollte an denen das Baby einfach unglücklich ist, dann macht euch nicht zu viele Gedanken. Die Chancen stehen sehr gut, dass ihr keinen der umliegenden Passagiere jemals wieder sehen müsst. 😉 Das ist aber wirklich total selten. Unsere Große war ein sehr sensibles Baby, aber im Flieger war in der Regel alles so spannend, dass es nie zu großen Dramen kam.

Mit den oben aufgeführten Tipps habt ihr darüber hinaus definitiv schon mal die besten Voraussetzungen für einen entspannten Flug mit Baby geschaffen. Also, worauf wartet ihr? Traut euch. Stürzt euch ins Abenteuer. Schafft gemeinsame Erinnerungen als Familie. Denn ihr lebt genau jetzt und nicht irgendwann.

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2 Kommentare

  1. […] Tipps für einen entspannten Flug mit Baby findet ihr übrigens auch auf dem Blog. Aber zurück zu Teneriffa. Das ganzjährig angenehme Klima, leckeres und bezahlbares Essen und die kinderfreundlichen Spanier tun ihr übriges. Die Insel ist definitiv eine volle Empfehlung für euren Urlaub. Ob nun mit Kleinkind, Kind oder sogar allein. […]

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