Bei Andalusien denken die meisten zuerst an Badeurlaub am Mittelmeer. Und seien wir mal ehrlich. Die Costa del Sol hat ihren Namen ja auch nicht ohne Grund. Aber die wunderschöne Region im Süden Spaniens kann weit mehr als nur Familienurlaub am Strand. Innerhalb von einer Stunde ist man von hier mit dem Auto vom Traumstrand mitten in den Bergen. Das heißt, wenn man nicht in einem der vielen wunderschönen Bergdörfer hängenbleibt. Andalusien mit Kindern verbindet das Beste aus allen Welten.
- Andalusien mit Kindern: die beste Reisezeit
- Málaga: der ideale Ausgangspunkt für Andalusien mit Kindern
- Órgiva: Hippie Vibes mit Aussicht
- Soportújar: mit den Kindern auf Hexenjagt
- Ronda: Spektakuläre Aussicht mit Geschichte
- Andalusien mit Kindern: die besten Strände
- Die weißen Dörfer in Andalusien mit Kindern: Postkartenmotive an jeder Ecke
- Setenil de las Bodegas
- Frigiliana
- Andalusien mit Kindern: unser Fazit
Andalusien mit Kindern: die beste Reisezeit
Besonders unterwegs mit Kindern würde ich Andalusien im Sommer eher meiden. Abgesehen davon, dass es super voll und auch deutlich teuerer ist, ist es dazu einfach sehr heiß. Bei über dreißig Grad hält sich die Lust auf Ausflüge eher in Grenzen und auch am Strand sucht man vergebens den Schatten von ein zwei Palmen.
In der Nebensaison aber ist Andalusien ein Traum. Die Temperaturen sind auch im Herbst und Frühjahr noch perfekt zum draußen sein und die Touristenmassen sind schon zu entfernteren Zielen weitergezogen. Wenn ich mich entschieden müsste, würde ich für den Herbst plädieren, da dann das Meer immernoch angenehm warm von vergangenen Sommer ist. Wer auf eine Kindheit voller Ostsee Urlaube zurückblickt, der kann hier auch bei 20 Grad Lufttemperaturen noch locker ins Wasser springen. Der Rest begnügt sich mit Wellen gucken und Sandburgen bauen.
Málaga: der ideale Ausgangspunkt für Andalusien mit Kindern
Andalusien eignet sich prinzipiell super für einen Roadtrip. Da wir aber dieses Mal eher das Bedürfnis hatten, mit unseren Kindern eine feste Base zu haben und von dort auf Entdeckungstour zu gehen, haben wir uns für ein AirBnB in Málaga entschieden. Für uns der ideale Ausgangspunkt für Tagesausflüge an die Costa del Sol und ins Hinterland.
Zwischendurch hat es uns natürlich immer wieder auch in die Altstadt von Málaga gezogen. Falls ihr einen Stadturlaub mit Kindern in Erwägung zieht, findet ihr unsere Málaga Highlights natürlich auch auf dem Blog. Getestet und für gut befunden mit unseren Mädels, zu dem Zeitpunkt zwei und fünf Jahre alt.
Bei der Suche nach einer Ferienwohnung müsst ihr nur berücksichtigen, dass Parken in der Altstadt von Málaga nahezu unmöglich, bzw. wenn dann sehr teuer ist. Deshalb macht es Sinn, etwas weiter draußen zu wohnen. Mit dem Bus kommt man von fast überall gut und günstig in die Innenstadt. Und eine Portion authentischen Lebens gibt es noch mit dazu.
Órgiva: Hippie Vibes mit Aussicht
Unser erster Ausflug in Andalusien führte uns direkt in das charmante kleine Örtchen Órgiva am Fuße der Sierra Nevada. Im Ortskern gibt es hier und da kleine Kunstprojekte und generell ist der Vibe recht entspannt. Mag auch an der Hippie-Community in Órgiva und der näheren Umgebung liegen, die in dem Städtchen recht präsent ist.
Zu unseren Órgiva Highlights zählte definitiv ein Kaffee und Kuchen Stop bei La Tahona de los Galindos. Die Gebäck und Süßigkeiten-Theke ist der Wahnsinn. Zum Mittagessen sitzt ihr super auf der Plaza de la Alpujarra. Hier können die Kinder auch ein wenig herumtollen, ohne sofort in die Nähe einer Straße zu kommen. In Spanien manchmal gar nicht so einfach.
Das Highlight der Kinder war der lokale Spielplatz. Gemütlich, sehr gepflegt und mit Blick auf die Berge. Win-win-Situation, würde ich sagen. Vom Spielplatz aus führt ein kleiner Weg an weiß getünchten Häusern den Berg hinauf zu einer kleinen Kirche. Der Weg ist recht steil, aber die Aussicht super schön. Und die liebevoll gehäkelte Deko in den Straßen macht den Spaziergang nochmal extra süß.
Soportújar: mit den Kindern auf Hexenjagt
Ein Highlight für Kinder ist die Hexenhöhle bei Soportújar. In der Cueva del Ojo de la Bruja ist mit viel Liebe zum Detail die Behausung einer Hexe nachgebaut. Schaurig schön. Die Kinder haben’s geliebt. Auch im benachbarten Dorf läuft alles unter dem Motto Hexen und Hänsel & Gretel.
In der Saison muss man wohl für 5€ unterhalb der Höhle parken und dann hochlaufen. Mitte November konnten wir ganz entspannt mit dem Auto vorfahren und waren ganz allein. Die Kids reden auch Wochen später noch davon.
Ronda: Spektakuläre Aussicht mit Geschichte
Das kleine Örtchen Ronda ist wirklich wunderschön, mit spektakulärem Panorama an jeder Ecke. Die Stadt wird von einer beeindruckenden Schlucht getrennt, die mehrere alte Brücken überspannen. Das Highlight ist definitiv die große Brücke über die El Tajo Schlucht, das Wahrzeichen der Stadt. Diese ist auch das Ziel der Busladungen an Touristen, die tagtäglich hierher strömen.
Ronda ist tatsächlich sehr weit weg von einem Geheimtipp. Zumindest in der Nebensaison haben sich die Touristen aber doch sehr gut verteilt und abseits von den Hotspots waren wir teilweise fast komplett allein.
Auch wenn es dort voll ist, ist der Ausblick von der Ponte Nuevo sowie den danebenliegenden Aussichtsterrassen aber durchaus einen Abstecher wert. Der Blick ist wirklich etwas besonderes. Wer mag, kann auch in die Schlucht hinabsteigen und sich das Ganze einmal aus einer anderen Perspektive anschauen.
Wunderschöne Aussichten auf die Schlucht, das malerische Umland und natürlich die Brücke, aber mit deutlich weniger Menschen gibt es auch von den Jardines de Cuenca aus. Hier gibt es viele versteckte Ecken, in denen es sich zum Beispiel auch herrlich pausieren lässt. Gerade im Sommer findet man hier einige heiß begehrte Schattenplätze.
Weitere Highlights in Ronda sind der alte Teil der Stadt, auch Medina Arabe genannt, der aus Zeiten der maurischen Herrschaft stammt. Dort findest du auch die am besten erhaltenen arabischen Bäder in ganz Spanien. Der Eintritt kostet 4,50 pro Person. Kinder sind frei.
Rondas Altstadt ist zwar kein Teil der bekannten weißen Dörfer Andalusiens, reiht sich rein optisch aber perfekt in diese ein. Wunderschöne weiß getünchte Häuser und verwinkelte Gassen. Hier kann man sich beim Spazieren gut verlieren. Nur den Kinderwagen sollte man lieber zu Hause lassen, so es sich nicht um ein eher geländegängiges Exemplar handelt. Das alte Kopfsteinpflaster, sehr steile Hügel und so einige Treppen habe das gute Stück doch eher überflüssig gemacht.
Ansonsten sollte man bei Ronda noch die Stierkampfarena erwähnen, und die erstaunliche Auswahl an netten Tapas-Lokalen. Ein Tagesausflug hierher lohnt sich allemal.
Andalusien mit Kindern: die besten Strände
Bei einem Urlaub in Andalusien mit Kindern darf auch der gelegentliche Ausflug an den Strand nicht fehlen. Auch wenn Mitte November bei etwa 20 Grad kein klassisches Badewetter war, haben wir hier und da einen Nachmittag am Strand verbracht. Die Strände an der Costa del Sol sind einfach zu schön, um sie komplett links liegen zu lassen. Selbst für Strandmuffel wie uns.
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Region, vor allem im Sommer, sehr touristisch ist. Dann wird es an den Stränden vermutlich sehr voll. Wir waren in der absoluten Nebensaison Mitte November in Andalusien. Da mussten wir uns die Strände jeweils nur mit einer Handvoll Menschen teilen. Aber die darum liegende Infrastruktur ließ erahnen, wofür die Region eigentlich ausgelegt ist.
Das führt auch dazu, dass die Orte rund um die Strände eher vom Typ Touristenmeile als ursprüngliches Örtchen sind. Die Costa del Sol kann so einige Bausünden vorweisen und die Strandpromenaden sind teilweise komplett mit Restaurants und Souvenirläden zugepflastert. Der Schönheit der Strände selbst, tut dies aber keinen Abbruch.
Strand von Torre Del Mar
Ein Ausflug an die Playa Torre Del Mar lohnt sich auf jeden Fall. Zum einen ist es ein toller breiter Sandstrand, super sauber und mit allen Annehmlichkeiten. Zum anderen gibt es hier einen riesigen Kinderspielbereich mir bester Aussicht direkt am Strand. Die Altstadt soll auch nett sein. Haben wir aber leider nicht mehr geschafft.
Burriana Playa bei Nerja
Rund um Nerja gibt es auch einige schöne Strände. Wir haben nach unserem Stadtbummel einen wunderschönen Nachmittag an der Playa Burriana verbracht. Wie eigentlich alle Strände der Costa del Sol sehr familienfreundlich, mit Duschen, diversen Restaurants und natürlich top Buddelsand.
Hier kann man außerdem überall am Strand eine lokale Spezialität kosten: Sardinen am Spieß direkt vom Grill, genannt Espetos.
Playa de Bil Bil
Ein weiterer Ort für einen schönen Strandnachmittag ist der Playa Bil Bil in Benalmádena. Mit der süßen maurischen Festung direkt oberhalb, kann man die Bettenburgen dahinter beinahe vergessen. Und wenn ihr Zeit habt, packt ein paar Snacks und Getränke ein und bleibt unbedingt zum Sonnenuntergang. Die sind hier besonders schön.
Die weißen Dörfer in Andalusien mit Kindern: Postkartenmotive an jeder Ecke
Entlang der Ruta de los Pueblos Blancos zwischen Málaga und Cádiz finden sich eine Reihe an wunderschönen uralten Dörfern und Kleinstädten mit verwinkelten Gassen und weiß getünchten Häuschen. Aber auch Abseits der berühmten Route gibt es so einige charmante kleine Orte, die das perfekte Ziel für einen Tagesausflug mit Kindern sind.
Setenil de las Bodegas
Setenil ist allerdings nicht irgendein weißes Dorf, es liegt spektakulär in einer Art Schlucht. Viele der Häuser sind direkt in den Berg gehauen, sodass Wohnungen und Restaurants quasi Höhlen mit Häuserfront sind. Die Straßen winden sich teils spektakulär durch den Fels und es gibt immer wieder tolle Aussichtspunkte.
Eine der beliebtesten Fotogelegenheiten befindet sich in der Calle Herrería. Wenn ihr mit Kindern unterwegs seid, lohnt sich auf jeden Fall der Aufstieg zum Mirador del Carmen. Hier gibt es den Spielplatz mit der wahrscheinlich schönsten Aussicht im ganzen Ort.
Das beste Mittagessen unseres gesamten Trips hatten wir bei Las Delicias de Loli. Hausgemachtes Essen – die Albondigas sind ein Gedicht – die gemütlichste Terrasse fernab vom Touristenrummel und eine zauberhafte Gastgeberin.
Setenil de las Bodegas ist, so wie wahrscheinlich alle Orte auf der Ruta de los Pueblos Blancos, kein unbekanntes kleines Bergdorf. Hier sind so einige Touristen unterwegs, aber es hat sich ganz gut verlaufen und ich würde einen Besuch hier auf jeden Fall empfehlen, wenn ihr in der Gegend seid. Nur vergesst die extra Schicht Klamotten nicht. Hier in den Bergen sind locker 10 Grad weniger als an der Küste. Uns hat das um ein Haar den Ausflug gesprengt.
Frigiliana
Zwar nicht Teil der Ruta de las Pueblos Blancos aber dennoch wunderschön ist der keine Ort Frigiliana im Hinterland von Nerja. Traumhaft in die Berge eingebettet liegt das malerische weiße Dorf mit seinen verwinkelten Gassen und Hinterhöfen. Die blauen Türen und Fensterläden bilden einen wunderschönen Kontrast zu den weißgetünchten Häusern. Und hier und da liegt eine Katze dekorativ in einem Fenster oder einem Hauseingang. Fast zu schön um wahr zu sein.
In Frigiliana kann man eigentlich nicht falsch abbiegen. Es ist einfach überall schön. In kleinen Läden kann man Kunsthandwerk und Souvenirs shoppen, es gibt Galerien und natürlich endlos viele Restaurtants und Cafés.
Wirklich lecker gegessen haben wir im Restaurant La Taperia in einem kleinen Hof. Wer etwas für Craft Beer übrig hat, für den lohnt sich ein Abstecher zu diesem Store. Hier gibt es eine große Auswahl an lokalen und internationalen Bieren, Weinen und mehr.
Mit Kindern lohnen sich die beiden Spielplätze an der Plaza de Andalusia und an der Plaza de las Tres Culturas. Hinsetzen, Aussicht genießen und Sonne auf die Nase scheinen lassen und die Kleinen austoben lassen.
Mijas
Eine weitere Option für einen Tagesausflug in Andalusien mit Kindern oder auch ohne ist der kleine Ort Mijas. Die charmante Altstadt mit ihren weißen Häuschen und die immer wieder durchschimmernde Aussicht auf die Costa del Sol allein sind den Ausflug in meinen Augen schon wert. Bei einem kleinen Spaziergang durch die Stadt kann man immer wieder wunderschöne Hinterhöfe und kleine Gassen entdecken, die von den Bewohnern liebevoll mit einer Vielzahl an Pflanzen dekoriert werden
Der kleine Ort hat sogar eine kleine eigene Schokoladenfabrik. Wer mag, kann hier in einem Workshop seine eigene Schokolade herstellen. Wir haben uns damit begnügt, im angrenzenden Café mit dem passenden Namen Happiness Factory, die handgemachten Pralinen zu verkosten.
Eine gute Option für ein Mittagessen ist die Bodega del Pintor. Restaurant-Kater Pablo sorgt zusätzlich für Entertainment bei kleinen Tierfreund*innen. Wer weniger Zeit hat, kann sich auch direkt gegenüber in der Bäckerei ein frisches Bocadillo belegen lassen und unterwegs essen. Gerade für hungrige Kinder eine preisgünstige, leckere und authentische Möglichkeit satt zu werden.
Andalusien mit Kindern: unser Fazit
Unser Urlaub in Andalusien mit Kindern war eher eine spontane Entscheidung, da wir unser ursprünglich geplantes Ziel für den Herbsturlaub nicht ansteuern konnten. Umso begeisterterer waren wir von dem, was uns da erwartete. Wunderschöne Bergdörfer, Wahnsinns-Roadtrip-Panoramas und von den Stränden brauch ich gar nicht erst anfangen. Und das ganze zur Nebensaison mit nur wenigen Touristen.
Wenn ihr Lust auf einen Urlaub mit Kindern habt, der euch sowohl Strand als auch spannende Ausflugsoptionen bietet, dann kann ich euch Andalusien nur ans Herz legen. Wer mag, findet in den umliegenden Bergen auch mehr als genug Wanderoptionen. Und was gibt es schöneres, als sich nach einem spannenden Tag voller Entdeckungen den Bauch mit leckeren Tapas vollzuschlagen…
[…] Und schon der erste Eindruck war ziemlich gut. Von Palmen und Orangenbäumen gesäumte Straßen, entspannte und kinderfreundliche Menschen, eine wunderschöne Altstadt, leckere Tapas an jeder Ecke und mehr Strände in der Umgebung, als die Kinder sich wünschen können. Alle Infos zu Málagas wunderschöner Umgebung findet ihr in einem separaten Artikel: Andalusien mit Kindern: die besten Ausflugsziele für Familien. […]