Eine Beichte vorab: Costa Rica war gar nicht unsere erste Wahl für unsere Elternzeitreise mit Baby Nummer 2. Eigentlich hatten wir schon länger von einem Roadtrip durch Neuseeland geträumt. Aber die Pandemie wollte es anders und nachdem auch im Herbst 2021 immer noch nicht abzusehen war, dass Neuseeland wieder Touristen einreisen lässt, haben wir uns auf die Suche nach einer Alternative gemacht, wo wir den Winter 2022 mit Baby und Kleinkind verbringen konnten.
Mittel- und Südamerika hatten wir bislang noch gar nicht bereist. Konnten wir uns aber gut vorstellen. Aber wohin genau? Als die Meldung kam, dass die Bundesregierung Costa Rica von der Liste der Risikoländer genommen hat, haben wir nicht lange gefackelt. Warmes Wetter im Winter, das sicherste Reiseland in Mittelamerika, mit einer sagenhaften biologischen Artenvielfalt und einer Natur, die von Traumstränden über Regenwälder bis hin zu Vulkanen alles zu bieten hat…mehr geht kaum.
Also war klar, Ende Januar bis Ende März 2022 verbringen wir zwei Monate unserer gemeinsamen Elternzeit mit unserem dann 6-Monate alten Baby und unserer dreijährigen großen Tochter in Costa Rica. Wer mehr zum Thema Reisevorbereitungen für Costa Rica wissen möchte, findet dazu alle Infos einen extra Artikel.
Mit dem Mietwagen einmal quer durch Costa Rica
Am besten bereist man Costa Rica mit dem Mietwagen, da das öffentliche Verkehrsnetz nicht wirklich gut ausgebaut ist. Mit Baby und Kleinkind ist es zudem deutlich entspannter, einfach alle Sachen am Flughafen ins Auto zu verfrachten und loszufahren. Zudem ist man flexibel und kann sich unterwegs nach den Bedürfnissen der Kinder richten.
Für unsere Rundreise haben wir uns für ein Auto mit Allradantrieb entschieden, da die Straßenverhältnisse in Costa Rica mitunter recht abenteuerlich sein können. Gerade wenn man auch abseits der touristischen Hauptdestinationen unterwegs sein möchte, ist der Geländewagen die bessere Wahl. Spaß macht das Fahren mit so einem Auto außerdem auch.
Ankunft in Costa Rica: Vom Flughafen San José nach Alajuela
Wir kamen am Abend am Flughafen Juan Santamaria an. Die Einreise inklusive Passkontrolle war erstaunlich zügig und entspannt, da Familien mit Babys und kleinen Kindern an den langen Schlangen vorbei zu einem separaten Schalter gelotst wurden. So konnten wir wenig später in die warme Abendluft von San José hinaustreten. Nach Monaten Berliner Corona-Winter und 20 Stunden Anreise musste ich tatsächlich eine Träne verdrücken. So ganz konnte ich immer noch nicht glauben, dass unsere Idee vom Roadtrip mit zwei Kindern quer durch Costa Rica nun tatsächlich Realität werden sollte.
Zuerst hieß es aber zwei geschaffte Kinder ins Bett verfrachten. Nach deutscher Zeit war es immerhin schon zwei Uhr morgens. Für die erste Nacht in Costa Rica bietet sich eine Übernachtung in der Stadt Alajuela an. Diese ist tatsächlich deutlich näher am Flughafen als San José selbst. So haben wir nach der Übernahme des Mietwagens lediglich zehn Minuten mit dem Auto zu unserer Unterkunft gebraucht. Nun hieß es schnell etwas Schlaf abbekommen. Morgen startet das Abenteuer Roadtrip durch Costa Rica mit Baby und Kleinkind. Vor uns liegen vier Stunden Fahrt bis zur ersten Station unserer Rundreise.
Sámara und die Nicoya Halbinsel: Sonne, Strand und Meer
Für den Start unserer Costa Rica Rundreise haben wir ein paar Tage Strandurlaub geplant. Direkt dem Berliner Winter entflohen hieß es für uns nun also erstmal akklimatisieren. Ganz in Ruhe die Zeitverschiebung verarbeiten und realisieren, dass wir die kommenden zwei Monate mit den Kindern in Costa Rica verbringen würden. Und dafür ist Sámara der perfekte Ort.
Mit seinem entspannten Vibe, dem schönen und geschützten Strand, einer guten Auswahl an Restaurants und Shops und dem angenehmen Mix aus Touristen, Locals und Expats lässt einen der kleine Strandort auf sofort auf Urlaubsmodus umschalten. In Sámara fährt man automatisch einen Gang runter. Am Strand gibt es genug Beach Bars mit Schattenplätzen an denen man auch mit Baby die Zeit genießen kann, die größeren Kids finden schnell jemanden zum Spielen und so verfliegt die Zeit. Der Iguana, der sich vor unserer Terrasse sonnt sowie die Affenfamilie, die gemütlich an der Stromleitung die Straße überquert tun ihr übriges.
Auch die Restaurants sind hier definitiv zu empfehlen, wenn auch nicht unbedingt auf der günstigen Seite. Unsere Favoriten zum Essen mit Kindern waren definitiv das Falafel Café sowie das Restaurant Amor de Mama – beides kein Fine Dining aber liebevoll zubereitetes Essen zu fairen Preisen. Das beste Frühstück hatten wir im Bohemia Café.
Sámara hat samstags auch einen tollen Farmers Market mit Live Musik, Kunsthandwerk, leckeren Snacks und natürlich viel Obst und Gemüse von den umliegenden Farmen.
Rund um Sámara: Tagesausflüge für die ganze Familie
Nach ein paar Tagen hat uns dann doch die Entdeckerlust gepackt und wir haben ein bisschen die Nähere Umgebung erkundet. Ein Vormittag unter die hippe Crowd in Nosara mischen und Surf Vibes schnuppern hat uns allen Spaß gemacht. Schon der Weg dahin war ein kleines Abenteuer, inklusive Flussdurchquerung. Den Mietwagen mit Allradantrieb haben wir keinen Tag bereut. Abseits der Touristenorte können die Straßenverhältnisse in Costa Rica tatsächlich schnell spannend werden.
Unser Lieblingsstrand war ganz klar der Playa Carrillo ganz in der Nähe von Sámara. Sichelförmig, Palmengesäumt, weißer Sand (schmeckt hervorragend, sagt das Baby), und sogar Picknickplätze gibt es. Dank des Schattens und der eher ruhigen See auch super für einen Strandtag mit Kindern und für Erwachsene die lieber Schwimmen als Surfen. Postkartenmotive inklusive.
Ein weiterer Tagesausflug führte uns und die Kinder nach San Francisco de Coyote. Der kleine Ort gibt einem ein gutes Gefühl dafür, wie Costa Rica abseits der Touristenströme aussieht. Im schön bunten Café Sante gibts leckeren Kuchen und Smoothies und die Eigentümerin verkauft selbstgemachte Souvenirs aus Treibholz. Der Playa Coyote ist eine gute Option für einen Strandausflug und auf dem Weg dahin (oder zurück) gibt es nochmal diverse Möglichkeiten, zu einsamen Traumstränden abzubiegen. Ein Stop in Punta Islita mit seiner alten Kirche und schönen Kunsthandwerkslädchen lohnt sich auch.
Und dann war es für uns auch schon Zeit, uns auf zum nächsten Stop unserer Rundreise zu machen. Die Liste der Orte, die wir während unseres Costa Rica Roadtrips entdecken wollen war lang. Nächster Halt Monteverde: Fahrzeit knapp 3 Stunden.
Monteverde & Santa Elena: Nebelwälder, Kaffeeplantagen und kühle Nächte
Unsere Reiseroute führte uns zu einem der touristischen Hotspots Costa Ricas – in die Nebelwälder von Monteverde und Santa Elena. Diese haben wir auf einem Skywalk, einer kleinen Wanderung über sechs große Hängebrücken erkundet. Mit drei Kilometern Länge ist diese, nicht zuletzt dank der Hanging Bridges als Highlight, auch für Kleinkinder gut machbar. Das Baby war in der Trage dabei. Definitiv ein Highlight dem Regenwald so nah zu sein. Er heißt übrigens nicht ohne Grund so. Regenjacken sind definitiv ein Must.
Mehr Ausflüge mit Kindern rund um Monteverde und Santa Elena
Neben den Nebelwäldern ist der Kaffeeanbau prägend in dieser Region von Costa Rica. Auf einer recht kurzweiligen Tour durch die Kaffeeplantagen haben wir einiges über den Anbau und die verschiedenen Verarbeitungsmethoden von Kaffee, Kakao und Zuckerrohr gelernt. Dank diverser Kostproben und der Möglichkeit, am Ende unsere eigenen Bonbons aus Zuckerrohr herzustellen, war auch die Dreijährige die ganze Zeit interessiert bei der Sache.
Eine schöne Wanderung mit Kindern – auch Kleinkindern – ist die Catarata Los Murciélagos, auch Monteverde Waterfall genannt. In etwa einer Stunde – oder mehr, je nachdem, wie lange man an den diversen Straßen der Blattschneiderameisen stehen bleiben und schauen muss – ist man mit Kids zu diesem kleinen Wasserfall und auch wieder zurück gekraxelt. Es kostet am Einstieg eine kleine Gebühr, aber dafür hat man die wunderschöne Natur auch fast für sich allein.
Fazit zu Monteverde und Santa Elena mit Kindern
Sowohl Santa Elena als auch Monteverde sind definitiv sehr touristisch geprägt, aber für ein paar Tage lohnt sich der Ausflug allemal. Zumal schon der Weg mit dem Mietauto dorthin spektakuläre Aussichten bietet. Das kühle Bergklima ist ein schöner Kontrast zur tropischen Hitze an der Küste und die Regenbögen, die uns hier an jeder Ecke überrascht haben, geben der Region etwas magisches.
Aber bei Nachttemperaturen von 12 Grad in wenig isolierten Unterkünften freuten wir uns dann doch darauf, dass uns unser Roadtrip wieder in wärmere Regionen von Costa Rica führen würde. Etwa 2,5 Stunden im Mietwagen trennten uns von Bijagua, der nächsten Station unserer Rundreise.
Bijagua & Rio Celeste: Vulkane, azurblaues Wasser und atemberaubende Tierwelt
Das kleine Örtchen Bijagua ist auf den ersten Blick recht unscheinbar auch wenn ich gerne an unsere täglichen Nachmittagskaffees im La Semilla beim beobachten des geschäftigen Treibens zurückdenke. Umso beeindruckender ist, wie so oft in Costa Rica, die Natur drum herum. Die meisten kommen wegen des sagenhaft blauen Rio Celeste in die Gegend. So auch wir. Der Ausflug in den Parque Nacional Volćan Tenorio, in dem der Rio Celeste liegt war definitiv eines der Highlights unserer Costa Rica Reise.
Mit Baby und Kleinkind den azurblauen Rio Celeste entdecken
Die Wanderung zur Catarata de Rio Celeste, vorbei an heißen Quellen und der blauen Lagune ist zwar definitiv alles andere als einsam, die Aussichten unterwegs sind aber magisch. Mit entsprechend Snacks ausgestattet kann man die fünf-Kilometer-lange Tour mit kletterfreudigen Kleinkindern und Tragebaby gut machen. (Jeder kennt hier sein Kind und dessen Fähigkeiten am besten, denke ich.) Neugierige Nasenbären, Schildkröten und andere Tiere sorgen unterwegs für Unterhaltung. Schwimmen ist hier leider verboten so verlockend das auch sein mag.
Das Blau des Rio Celeste ist allerdings zu einladend, um nicht reinzuspringen. Das kann man zum Glück ein kleines Stück weiter gegen eine kleine Gebühr an den Eigentümer des Landes. Die kurze Wanderung durch dichten Regenwald ist super ausgeschildert und führt zu einem tollen Schwimmspot. Auch hier wieder gut mit Kleinkind zu erreichen, aber mitunter etwas steil. Unser Highlight war definitiv das Faultier, was wir auf dem Rückweg direkt am Wegesrand beim Klettern auf einen Baum getroffen haben. Später entdeckten wir auch noch eine Badestelle ganz ohne Eintritt. Gemeinsam mit den Locals kann man auch hier im türkisblauen Wasser plantschen – weniger einsam und nicht so idyllisch vom Setting, aber Spaß macht es trotzdem.
Mehr Ausflüge mit Kindern rund um den Rio Celeste
Auch wenn wir generell lieber auf eigene Faust auf Entdeckungstour gehen, haben wir uns dazu entschieden, relativ zu Beginn unserer Costa Rica Rundreise einmal eine geführte Tour zu machen. So lernt man etwas über die lokale Tier- und Pflanzenwelt und weiß später allein unterwegs, wo man schauen muss. Die Tour der Finca Verde war dank enorm vielfältiger Tier- und Pflanzenwelt auf relativ kleinem Raum sowie unserem super kinderfreundlichen Guide perfekt mit Baby und Kleinkind. Definitiv eine Empfehlung.
Wo Vulkane sind, sind in der Regel auch die heißen Quellen nicht weit und so haben wir einen schönen Vormittag mit fröhlichen Tico Familien in einer Art Thermalfreibad verbracht. Davon gibt es einige in der Region um den Vulkan Miravalles, in allen Ausstattungen und Preisklassen. Die Kinder und andere nicht so wanderfreudige Familienmitglieder werden es euch danken. Und in der Regel gibt es auch ein Babybecken, sodass wirklich die ganze Familie plantschen kann.
Für uns wurde es nun Zeit uns wieder auf den Weg zu machen. Etwa drei Stunden Fahrzeit waren es bis La Fortuna, einem Must-see auf jeder Costa Rica Rundreise.
La Fortuna: der Klassiker jeder Costa Rica Rundreise
Schon wenn man sich La Fortuna mit dem Auto nähert, thront der Arenal majestätisch über dem Ort und zieht alle Blicke auf sich. Schließlich ist er ja auch der Grund, warum der Ort so ein Touristenmagnet in Costa Rica ist. Deshalb stand ein Ausflug in den Parque Nacional Volcan Arenal auch ganz oben auf unserer To-Do-Liste. Die Lava Trails kann man auch wieder super mit Kleinkind und Baby in der Trage erlaufen. Nur der Extra-Loop zu den 400-Jahre alte Kapok Bäume verlängert das ganze doch ein gutes Stück. Hier mussten wir am Ende schon alle Tricks anwenden, um das Kind noch zu motivieren. Aber auch ohne diese Zusatzrunde lohnt sich der Ausflug für die ganze Familie. Dort kann man auf der ausgekühlten Lava vom letzten großen Ausbruch 1968 entlang klettern und genießt fantastische Ausblicke auf den Vulkan und auch den Arenal-See.
Die heißen Quellen mit Kindern entdecken
Das zweite Highlight in La Fortuna sind die natürlichen heißen Quellen. Die meisten Zugänge sind in relativ teuren Resorts aber es gibt auch einen kostenlosen Zugang direkt am Fluss. Das Baden in einem Fluss mit Badewannentemperatur fanden die Kinder und auch wir großartig. Hier lohnt sich allerdings das frühe Aufstehen – auf Reisen mit Baby ja bei den meisten eh Alltag. Um kurz vor acht waren nur eine Hand voll anderer Menschen am Fluss und selbst die allgegenwärtigen „Parkeinweiser“ saßen scheinbar noch am Frühstückstisch. So wurde nicht mal die Parkgebühr fällig, die man sonst an allen auch nur halbwegs touristisch interessanten Orten in Costa Rica zahlt. Und in der kühlen Morgenluft war der natürliche Whirlpool gleich doppelt toll. Absolute Empfehlung für euren Costa Rica Roadtrip – ob mit oder ohne Kinder.
La Fortuna mit Baby und Kleinkind: unser Fazit
Im Örtchen La Fortuna selbst dreht sich fast alles um Tourismus. Eine kleine Oase der Ruhe inmitten des geschäftigen Treibens ist der Parque La Fortuna im Zentrum. Eine süße Grünfläche mit genügend Schattenfleckchen und perfektem Blick auf den Vulkan. Hier können die Kinder toben, die Babys Grashalme streicheln und die Erwachsenen gemütlich einen Kaffee aus einem der umliegenden Läden trinken. Kontaktfreudige Locals sind auch immer für ein Gespräch oder eine Runde Ball spielen zu haben.
Auch wenn der Arenal seit 2010 kein Feuer mehr spuckt, bleibt La Fortuna laut Lonely Planet die Top-Destination für Reisen nach Costa Rica. Das würden wir auch für Reisen mit Baby und/oder Kleinkind unterschreiben. Der majestätische Arenal sowie auch die heißen Quellen haben uns sehr beeindruckt. Nach drei Nächten ging es für uns dann wieder weiter – zurück an die Pazifikküste von Costa Rica. Nächster Halt, das etwa 3,5 Stunden enfernte Tarcoles.
Tarcoles: Krokodile, Strände und Partyszene
Der Stop in der Nähe von Tarcoles war für uns eigentlich mehr eine Zwischenstation auf unserem Costa Rica Roadtrip, da uns die Strecke bis zu unserem nächsten Ziel, Dominical, für eine Autofahrt mit Baby und Kleinkind ein bisschen zu weit war. Und damit sich das Ein- und Ausladen auch lohnt sind wir einfach drei Tage geblieben. Elternzeit sei Dank, hatten wir ja mehr Zeit als der durchschnittliche Urlauber. Und zu entdecken gibt es schließlich überall etwas.
Costa Ricas berühmte Crocodile Bridge
Tarcoles selbst ist nicht unbedingt eine Reise wert, aber dennoch recht bekannt, weil ganz in der Nähe die berühmten Crocodile Bridge ist. Wo der Highway 34 den Tarcoles River überquert macht schon eine Ansammlung von parkenden Autos darauf aufmerksam, dass es hier etwas zu sehen gibt. Und das gibt es in der Tat. Unter der Brücke kann man fast immer riesige Krokodile beim Sonnenbaden beobachten. Ziemlich beeindruckend und auch ein bisschen furchteinflößend. Nicht nur wir haben die Kinder auf der Brücke wahrscheinlich ein bisschen fester an uns gedrückt.
Ausflüge rund um Tarcoles
Ansonsten ist es von hier aus nicht weit zur zentralen Pazifikküste mit ihren berühmten Surferstränden. Wir verbrachten einen netten Tag in Playa Hermosa. Mehr als Füße ins Wasser halten ist für Kinder allerdings nicht drin. Die Wellen haben ihrem Ruf alle Ehre gemacht und waren nicht gerade klein. Aber unter den Bäumen am Rand oder in einem der vielen Restaurants kann man gut sitzen und den Profis beim Wellenreiten zuschauen. Achtung, Trendsport-Alarm, die Preise sind hier auf jeden Fall gesalzen. Frühaufsteher-Familien sind auch hier wieder im Vorteil, da die Parkplatzsituation gegen Mittag schnell spannend werden kann.
Wir haben während unserer Zeit in Tarcoles außerdem einen Ausflug nach Jacó gemacht. Der Ort ist ein bisschen als Partytown verschrien. Man konnte definitiv sehen, das da was dran ist, aber tagsüber haben wir uns nicht unwohl gefühlt. Wenn man mal Lust auf einen Ort mit etwas mehr Infrastruktur hat, um ein paar Besorgungen zu machen, ist Jacó durchaus eine Option. Den Ausflug in die Hafenstadt Puntarenas könnt ihr euch aber getrost sparen. Hier fanden wir es nicht besonders sehenswert.
Nach diesem sehr kurzweiligen Zwischenstopp in Tarcoles freuten wir uns nun, unsere Costa Rica Rundreise Richtung Dominical fortzusetzen. Die eigentlich zweistündige Autofahrt wurde schnell mal doppelt so lang, da auf dem Küstenhighway ein Radrennen stattfand. Auch das kann bei einem Roadtrip passieren. Wir haben einfach eine längere Mittagspause eingelegt und sind dann nach Ende des Rennens weitergefahren.
Dominical: Traumstrand trifft Regenwald
In Dominical angekommen stehen für uns erst einmal weniger klassische Aktivitäten, als vielmehr die Vorbereitungen eines wichtigen Events auf dem Plan. Unsere Große wird vier! Damit ist sie offiziell kein Kleinkind mehr. Das möchte natürlich gefeiert werden. Gut, das Geburtstage in Costa Rica einen sehr hohen Stellenwert haben. Im nächstgrößere Ort, Uvita, bekommen wir alles, was uns noch fehlt. Mit Piñata, Luftballons und leckerem Carrot Cake von Mama Toucan starten wir in den wichtigsten Tag unseres Roadtrips.
Ein perfekter Tag mit Kindern in und um Dominical
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Poza Azul Waterfall im Nachbarörtchen Dominicalito. Flussdurchquerung mal wieder inklusive. Für alle, die mit Mietwagen durch Costa Rica fahren wollen: die Investition in einen Allradantrieb hat sich für uns definitiv gelohnt. Ein kurzer Abstieg bringt uns dann zu einem wunderschönen natürlichen Pool mit glasklarem Wasser inmitten von herrlicher Natur. Bis auf eine weitere Person haben wir diesen zauberhaften Ort mit Wasserfall und Bächlein komplett für uns allein. Später füllt es sich allerdings.
Hungrig vom Schwimmen geht‘s zurück nach Dominical ins Café Mono Congo – mit Schaukel und Platz zum Toben direkt am Fluss. Perfekt für Familien mit Kindern. Weiter geht‘s mit einem Spaziergang über bekannten Kunsthandwerksmarkt auf Dominicals Strandpromenade. Natürlich inklusive eines neuen Armbands für das Geburtstagskind. Der Spielplatz direkt am Strand für Familien übrigens auch einen Ausflug wert. Sich unter die bunte Expat Crowd mischen, Wellen gucken und die Kinder austoben lassen…könnte schlimmer sein. 😉 Ausklingen lassen wir den Abend auf Wunsch der Dame des Tages bei einem Sushi Dinner (enorm langsam, aber sehr lecker) bei Sonnenuntergang.
Ausflüge rund um Dominical mit Kindern
In der Gegend um Dominical empfiehlt sich auch ein Ausflug in den Parque Nacional Marina Ballena. Obwohl wir uns mit Baby und Kind mangels Schatten gegen den Fußmarsch zum Punta Uvita, der Namensgebenden Sandbank in Walflossenform entschieden, kann man im Nationalpark dennoch wunderschön und etwas geschützter vor der Sonne am Strand entlanglaufen. Für kleine und große Entdecker gibt es immer wieder kleine Wege hinein ins Dickicht. Man kann aber auch hervorragend im Schatten picknicken, den wunderschönen weißen Strand genießen und Schwimmen gehen. Wenn man Glück hat kann man hier auch Delphine und Buckelwale beobachten.
Eine weitere Sehenswürdigkeit in dieser Region von Costa Rica’s Pazifikküste sind die Nauyaca Wasserfälle. Der 4 km lange Aufstieg erfordert aber schon einiges an Kondition. Mit Kleinkindern (und weniger wanderfreudigen Erwachsenen) kann man sich auch per Pick-up hochfahren lassen. Sicher auch deshalb sind die Wasserfälle aber doch sehr überlaufen. Das Baden ist für kleine Kinder dort doch eher schwierig, da man auf den rutschigen Steinen nur sehr schwer ins Wasser kommt. Deshalb von uns keine uneingeschränkte Empfehlung auf einer Tour mit Kindern, obwohl die Wasserfälle definitiv toll aussehen.
Dominical mit Kindern: unser Fazit
Dominical allerdings hat mit seinen entspannten Vibes, der gemütlichen Größe und der tollen Natur im Umland unsere Herzen erobert. Hier solltet ihr auf eurem Costa Rica Roadtrip definitiv einen Stopp einplanen – egal ob ihr mit oder ohne Kinder unterwegs seid. Die Tage in Dominical sind quasi verflogen und für uns hieß es wieder, Kinder und Sachen ins Mietauto laden und weiter geht die Reise. Vor uns liegen etwa drei Stunden fahrt bis zu einem etwas abseits gelegenen Ziel, der Osa Halbinsel.
Drake Bay: Das Paradies auf der Osa Halbinsel
Kein absoluter Geheimtipp mehr, aber dennoch ein gutes Stück abseits der großen Touristenströme liegt ganz im Süden von Costa Rica ein kleines Paradies: Die Halbinsel Osa. Dichter Regenwald, fast komplett einsame Traumstrände und eine Vielfalt an exotischen Tieren, wie wir sie noch nie irgendwo gesehen haben. Wenn ihr diesen Flecken Erde bereisen wollt, ist definitiv ein Mietwagen, idealerweise mit Allradantrieb, empfehlenswert.
In einem kleinen familiengeführten Lodge in der Nähe von Drake Bay dürfen wir einige Tage unserer Elternzeitreise verbringen und die Zeit vergessen. Und das ist keine Übertreibung. Kolibris flattern auf unserer Terrasse hin und her, eine Schlange kriecht gemütlich unter unserem Auto durch während knallrote Aras im Baum darüber herumklettern. Und da haben wir noch nichtmal das Grundstück verlassen. Zweihundert Meter weiter wartet direkt ein kleiner Traumstrand. Noch ein paar Schritte weiter den Drake Bay Hiking Trail entlang liegt der Playa Las Caletas – einsam etwas geschützt, mit schattenspendenden Bäumen und mit einem Süßwasserzulauf in dem die Kinder stundenlang spielen und Kaulquappen beobachten können.
Unternehmungen mit Kindern rund um Drake Bay
Ein weiterer toller Strand ist der Playa San Josecito. Allerdings ist dieser nicht direkt mit dem Auto erreichbar sondern mit einer kleinen Wanderung am Strand entlang des Drake Bay Hiking Trails verbunden. Hier sollte man, vor allem mit Baby oder Kleinkind, entweder rechtzeitig los, damit es noch nicht so heiß ist oder auf jeden Fall den Sonnenschutz nicht vergessen. Aber schon für die zahlreichen Begegnungen mit Affen und Aras lohnt sich der Weg. Am Strand selbst gibt es Schattenplätze und für Kinder ist er dank der vorgelagerten Inseln perfekt zum Baden geeignet. Unwirklich schön ist er außerdem, aber das überrascht uns in Costa Rica schon fast gar nicht mehr.
Corcovado Nationalpark mit Kindern
Berühmt ist die Region für den Corcovado Nationalpark, nicht nur der größte sondern auch der artenreichste Costa Rica’s. Man darf diesen allerdings nur mit einem zertifizierten Guide betreten und da Touren hier locker fünf bis sechs Stunden, plus An- und Abreise per Boot, gehen, haben wir uns dagegen entschieden. Mit Baby und Kind war uns das einfach ein bisschen zu lang. Außerdem soll man bei den Touren wohl sehr leise sein, um die Tiere nicht zu verscheuchen. Habe mit dem Baby diskutiert, sie hatte keine Lust drauf. 😉
Aber zum Glück endet der Dschungel ja nicht an den Grenzen des Nationalparks, sodass wir auch so auf unsere Kosten gekommen sind. Eine schöne, knapp einstündige Tour durch dichten Regenwald kann man direkt neben dem Zeltcamp von Corcovado Adventures machen. Gegen eine kleine Spende zeigt einem ein Mann mit nur einem Bein, den die Menschen hier „BumBum“ nennen, den Einstieg und von da an hat man den Regenwald für sich allein.
Delfin Tour mit Kindern
Auch auf dem Wasser bietet die Gegend um Drake Bay einige Möglichkeiten für Abenteuer. Wir haben uns für eine Bootstour entschieden. Zusammen mit unserem Host und seinen zwei Kindern sowie einer weiteren Familie ging es auf die Suche nach Walen und Delphinen. Während die Wale an diesem Tag schüchtern waren haben die Delphine in riesigen Gruppen um uns herumgetanzt. So viele aus nächster Nähe haben wir noch nie gesehen und die Begeisterung der Kinder war riesengroß. Mit einem Picknick unterwegs war das ein wirklich gelungener Nachmittag.
Drake Bay mit Kindern: unser Fazit
Die Möglichkeiten an Abenteuern in Drake Bay sind gefühlt unendlich, aber am tollsten ist es immernoch, einfach in die Ruhe dieses Ortes ohne wirkliche Geschäfte und auch ohne Geldautomat (das sollte man bei der Planung berücksichtigen) einzutauchen, Kolibris auf der Terrasse zu beobachten, mit anderen Reisenden zu plaudern und in den Tag hinein zu leben. Aber auch hier ging unsere Zeit irgendwann zu Ende und es hieß, Kind und Kegel wieder in den Mietwagen sortieren und die wunderschöne Osa Halbinsel hinter uns lassen. Etwa 3,5 Stunden Autofahrt trennen uns von unserem nächsten Stopp unserer Rundreise.
Quepos: Lebendige Küstenstadt beim Nationalpark
Nach Quepos kommen die meisten Costa Rica Urlauber wegen seiner Nähe zum beliebten Nationalpark Manuel Antonio. Auch wir hatten einen Besuch dort im Hinterkopf, haben uns aber am Ende dagegen entschieden, da es so viele tolle und deutlich weniger überlaufene Nationalparks in Costa Rica gibt und wir mit den Kindern bis dahin auch schon einige entdecken durften.
Quepos und Umgebung mit Baby und Kleinkind
Dafür fand ich Quepos selbst irgendwie erfrischend unaufgeregt, wenn auch kein unbedingtes Must-see auf einem Costa Rica Roadtrip. Es ist lebendig, hat nette Shops und Freitagnachmittag sowie Samstagvormittag einen total schönen Farmers Market. Ein Highlight ist definitiv auch der Sonnenuntergang auf der Promenade. Dort gibt es auch einen Spielplatz für die Kinder. Nachts kann es in Quepos übrigens übrigens angeblich auch mal etwas rauher zugehen. Da wir dann aber maximal noch mit einem Drink auf dem Balkon saßen und die schlafenden Kinder bewachten, können wir dazu nicht viel sagen.
Ein toller familienfreundlicher Strand außerhalb des Nationalparks ist der Playa Biesanz. Einen kurzen Fußmarsch durch den dichten Wald, vorbei an einer Familie Brüllaffen liegt er auch für Kinder gut erreichbar in einer Bucht. Glasklares ruhiges Wasser, Schatten für den Mittagsschlaf des Babys und ein paar Locals, die frisch kochen.
Für einen Stopover auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, hat uns Quepos wirklich ein paar schöne Tage beschert. Nun heißt es aber wirklich Abschied nehmen vom Pazifik. Für uns ging es nun ins Landesinnere. Genauer gesagt, ins vier Stunden entfernte Orosital.
Orosital: Kaffee, Bergluft und Vulkane
Die nächsten Tage verbrachten wir im Orosital, etwas südlich von San José. Das gleichnamige Dorf bietet malerische Ausblicke auf die umliegenden Berge, inklusive wieder deutlich kühlerer Bergluft, sowie auf die beiden Vulkane Irazu und Turrialba.
Das Orosital mit Baby und Kleinkind entdecken
Es gibt eine Rundtour durch das Tal auf der man einen guten Eindruck von der Region bekommt. Unter unseren Highlights war der Mirador de Orosi – fabelhafte Aussicht über das Tal, viel Wiese zum Toben und Krabbeln, tolle Picknickspots und mehrere Spielplätze. Auch die Ruinas de Ujarrás fanden wir spannend. Dort findet man eine alte Kirchenruine in einer schönen Parkanlage und kann wenn man mag auch mit der ganzen Familie picknicken und verweilen. Der Ort hat irgendwie etwas mystisches. Auch sonst bietet die Rundtour jede Menge schöne Gelegenheiten für Stopps. Entscheidet selbst, welche euch am besten gefallen.
Nur ein Tipp noch: Wenn irgendwie möglich, fahrt nicht am Wochenende. Die Ticos sind wahre Familienmenschen und lieben einfach gemeinsame Picknicks in großer Runde. Besonders sonntags sind solche Orte dann mitunter einfach überfüllt. Zudem haben die Costa Ricaner den Radsport für sich entdeckt und das Orosi-Tal ist dafür ein beliebtes Ausflugsziel. Die Rundtour kann auch dadurch am Wochenende etwas mühselig werden.
Ein Ausflug zum Vulkan Irazu
Naheliegend aus dem Orosital ist auch der Ausflug zum Vulkan Irazu mit seine großen Krater und der verrückten Mondlandschaft drum herum. (Der benachbarte Turrialba war zum Zeitpunkt unserer Reise (Anfang 2022) wegen erhöhter Aktivität gesperrt.) Die Besichtigung des Kraters kann man theoretisch mit der ganzen Familie machen. Zu Bedenken ist allerdings, dass er knapp 3500 m hoch ist. Für ganz kleine Babys ist das also vielleicht nichts.
Ein Hightlight für Kinder: der Tapanti Nationalpark
Für Babys und Kleinkinder definitiv komplett empfehlenswert ist ein Abstecher in den Tapanti Nationalpark. In den Park kann man mit dem Auto hineinfahren und dort mehrere kurze Wanderungen zwischen zwei und vier Kilometern unternehmen. Mit dichtem Regenwald, kleinen Hängebrücken und einem rauschenden Wildfluss kommt keine Langeweile auf. Auch neugierige Nasenbären sind wieder mit von der Partie.
Ansonsten gibt es in der Region wieder Kaffeeanbau und auch Thermalquellen, welche allerdings laut berichten eher lauwarm sein sollen. Da wir beides schon an anderer Stelle besucht hatten, haben wir das dieses Mal nicht gemacht. Aber auch so mangelt es nicht an Aktivitäten und so verflogen die Tage und für uns ging es schon wieder weiter. Diesmal Richtung Karibikküste. Fahrzeit zum nächsten Stopp der Rundreise: etwa vier Stunden.
Cahuita: Costa Rica’s Karibikküste mit Reaggae, Regenwald und Beachlife
Die Vielfältigkeit dieses doch recht kleinen Landes wird einem nochmal mehr bewusst, wenn man an Costa Ricas Karibikküste ankommt. Hier herrscht plötzlich ein ganz anderer Vibe. Die östliche Küstenregion ist (an den meisten Stellen) merkbar weniger touristisch als der Rest Costa Ricas, etwas rauher, aber nicht weniger schön, strotzt nur so vor Artenvielfalt und die entspannte afro-karibische Kultur spiegelt sich von Musik, über das Essen bis hin zu den Häusern, die hier oft auf Stelzen gebaut sind überall wieder.
Costa Ricas Karibikküste entdecken
Touristisches Zentrum der südlichen Karibikküste ist Puerto Viejo de Talamanca. Da wir unterwegs mit Baby und Kleinkind aber eher weniger des nächtens um die Häuser ziehen und es sowieso ein bisschen weniger touristisch mögen, entscheiden wir uns für das eine halbe Autostunde südlich gelegene Cahuita. Das kleine Dörfchen ist zwar definitiv auch kein Geheimtipp mehr, ist aber weitaus entspannter und bietet dennoch eine angenehme Auswahl an Restaurants und Shops – quasi Puerto Viejo light.
Parque Nacional Cahuita
Zudem hat man den Parque Nacional Cahuita mit seinem berühmten Riff, den Traumstränden und dem direkt daneben gelegenen Regenwald in Laufweite. Hier kann man wunderschön schattig an der Küste entlang spazieren, die tolle Natur bestaunen – wir haben sogar ein Mama-Faultier mit einem kleinen Baby entdeckt – und dann selbst entscheiden, wann es Zeit zum Umkehren wird. Gute Läufer schaffen wahrscheinlich die ganze Strecke (8 km). Da unser Baby die Tage zuvor mit Fieber zu tun hatte, haben wir den Ausflug etwas kürzer gestaltet und sind nach einem Drittel umgekehrt. Aber auch so hat es großen Spaß gemacht und schon hier kann man sich kaum entscheiden, an welchem der Traumstrände man seine Picknick- und Schwimmpause einlegt.
Der dritte erwähnenswerte Ort in dieser Ecke ist Manzanillo. In diesem Fall wirklich ein verschlafenes kleines Dörfchen mir ein paar Unterkünften und Restaurants sowie einem traumhaften Strand inklusive Schattenplätzen, Picknickbänken und auch so schön zum Buddeln und Baden für Kinder. Auch ein langsam zerfallendes Schiffswrack kann man dort anschauen.
Zwischen den drei Orten gibt es diverse Strände, mal mehr, mal weniger einsam aber alle wunderschön. Punta Uva und Playa Cocles sind hier besonders beliebt.
Ein perfekter Tag in Cahuita mit Kindern
In Cahuita mit seinem entspannten Vibe kann man super den perfekten Urlaubstag verbringen. Den Tag mit den leckersten Croissants aus Guy’s French Bakery ganz langsam starten, an der Playa Negra ins Wasser springen und beim Trocknen die Faultiere in den Bäumen beobachten und dann in der Reggae Bar einen kühlen Wassermelonen oder Papaya Shake trinken, während die Kinder in großen Holzschaukel spielen. Mit Locals und Expats auf dem Dorfplatz von Cahuita schnacken und in den kleinen Shops im Ort wirklich schöne Urlaubserinnerungen finden. Am Eingang zum Nationalpark bei leckerem Eis den Sonnenuntergang mit Traumkulisse beobachten, während die Kinder im Süßwasserzulauf plantschen oder buddeln. Sonntags gibt es einen tollen Farmers Markt. Und zwischen allem trifft man immer wieder, wie zufällig, Brüllaffen, Fautiere, Geckos und mehr. Ach Cahuita, wir hatten eine tolle Zeit!
Aber ein Roadtrip wäre keine Roadtrip, wenn es nicht irgendwann wieder weiterginge. Für uns wird es nun Zeit, unserer Rundreise Richtung Norden fortzusetzen. Etwa drei Stunden Fahrt liegen vor uns bis ins kleine Örtchen Jiménez.
Jiménez: Local life im Landesinneren von Costa Rica
Wir sind auf dem Weg nach Tortuguero, einem weiteren Costa Rica Urlaubs-Highlight ob mit oder ohne Kinder. Da wir aber wegen des Babys entschieden hatten, maximal vier Stunden am Stück zu fahren, haben wir uns für einen Zwischenstopp entschieden. Ein paar Tage in einem Häuschen im Inland, abseits der Touristenströme und ohne große Agenda. Jiménez selbst ist nicht spektakulär, aber auf dem Hauptplatz kann man schön auf der Wiese im Schatten sitzen, das Baby krabbeln und das Kind toben lassen und das täglich Treiben in einem ganz normalen Costa Ricanischen Dorf beobachten.
Von hier könnte man einen Tagesausflug zum Nationalpark Braulio Carrillo machen, aber ehrlich gesagt hatten wir nach über 6 Wochen Costa Rica Rundreise mit wahnsinnig vielen Highlights eher das Bedürfnis, einfach mal die Füße hochzulegen und das ganze ein bisschen wirken zu lassen.
Wasserfall Wanderung für Familien
Ganz stillhalten konnten wir selbige dann aber doch nicht und haben uns auf eine kleine Wanderung zum Wasserfall Las Golondrinas gemacht. Die Strecke ist Abwechslungsreich und nicht zu lang, also super für Familien geeignet. In dem kleinen Pool gibt es sehr viele Fische, was für Kinder in dem klaren Wasser spannend zum Schauen ist. Das Baby hat auch diese Wanderung wieder größtenteils in der Trage verbracht.
So ist unser kleiner Zwischenstopp auch wieder wie im Flug vergangen und es geht nun weiter zur vorletzten Station unseres Costa Rica Roadtrips – Tortuguero und der gleichnamige Nationalpark. Bis zum Bootsanleger in La Pavona fahren wir etwa 1,5 Stunden.
Tortuguero: Autofreie Idylle
Die kleine Ortschaft Tortuguero ist nur per Boot oder Flugzeug zu erreichen. Also müssen wir den Mietwagen für die kommenden Tage am Bootsanleger stehen lassen. Hier ist es ratsam, nicht allzu viel Gepäck dabeizuhaben, da die Boote nicht gerade riesig sind. Das Baby sicher in der Trage verstaut geht es nun also los durch dichten Dschungel die Kanäle des Nationalparks entlang. Definitiv ein Erlebnis für die ganze Familie.
Im kleinen Paradies
Am Anleger in Tortuguero angekommen ging es für uns noch ein paar Schritte weiter bis zu unserer Unterkunft. Das Örtchen liegt auf einer schmalen Landzunge mit dem Meer auf der einen und dem Kanal auf der anderen Seite und lebt quasi komplett vom (Öko-)Tourismus. Dennoch ist es dort sehr charmant, es gibt viele Restaurants und kleine Shops und, was am allerbesten ist, kein einziges Auto. Nirgendwo in Costa Rica kann man so entspannt mit Kindern durch einen Ort schlendern und auch das Tempo ist dadurch ein ganz anderes. Herrlich.
Bekannt ist die Gegend dafür, dass man hier mitunter Babyschildkröten beim Schlüpfen beobachten kann. Wir waren allerdings außerhalb der Schildkröten Saison dort. Dennoch hatten wir eine tolle Zeit.
Kanutour durch die Kanäle von Tortuguero
Den nächsten Tag starten wir direkt mit der obligatorischen Kanufahrt durch die Kanäle des Nationalparks. Morgens um sechs geht’s los. Zum Glück, denn ohne jeglichen Schatten wäre es mit Kindern auf dem Boot sonst viel zu heiß geworden. So früh am morgen nur mit dem plätschern des Paddels auf dem Wasser durch die Natur zu gleiten hat definitiv seinen Reiz. Allerdings ist es das plätschern ganz schön vieler Paddel, da gefühlt alle anwesenden Touristen zur gleichen Zeit mit dem Boot ablegen und auch die gleiche Route nehmen. Das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt.
Unser Fazit zur Kanutour mit Baby und Kleinkind
Mit Baby ist diese Tour zudem auch nicht wirklich ideal. Drei Stunden am Morgen in einem kleinen Kanu mit einem knapp acht Monate alten Baby, das gerade frisch ausgeschlafen hat und eigentlich die Welt entdecken will sind doch eher anstrengend. Wir haben mit einer Familie gesprochen, die an zwei aufeinanderfolgenden Tagen draußen war, während der*die jeweils andere beim Baby geblieben ist. Im Nachhinein die bessere Lösung, finde ich. Trotzdem ist es eine schöne Möglichkeit, den Tortuguero Nationalpark von der Wasserseite zu entdecken und wir haben neben diversen Vögeln auch Faultiere, Kaimane, fliegende Fische, Affen und Iguanas gesehen. Zudem unterstützt man die lokalen Familien. Unser Guide ernährt mit dem Geschäft eine Familie mit drei Kindern.
Aktivitäten zu Land in Tortuguereo
Da man für die Tour am morgen den Eintritt in den Nationalpark für diesen Tag schon bezahlt hat, lohnt es sich am Nachmittag den Park noch von der Uferseite zu erkunden und auf eine kleine Wanderung am Strand entlang zu gehen. Der Weg ist nicht schwierig und mit (Trage-) Baby und Kleinkind gut zu machen. Unterwegs gibt es viele Strandzugänge, aber zum Baden war die See an diesem Tag für uns deutlich zu rau.
Ansonsten lässt es sich in Tortuguero herrlich runterfahren, durch die kleinen Gassen spazieren, mit Locals oder anderen Touristen plaudern und lecker essen. Die drei Tage im autofreien Paradies vergingen wie im Flug und schon saßen wir wieder im Boot Richtung La Pavona. Von dort ging es dann wieder mit dem Mietwagen weiter zur letzten Station unserer Costa Rica Rundreise. Nach etwa drei Stunden Autofahrt erreichten wir das Örtchen San Miguel.
San Miguel: Berge, Wasserfälle und ein Vulkan…ganz in Flughafennähe
Auch eine Elternzeitreise ist irgendwann einmal zu Ende und so haben wir nun die letzte Station unseres Costa Rica Roadtrips erreicht. Die Nähe zum Flughafen Juan Santamaria / San José (SJO) ist nur ein Grund dafür, unseren Roadtrip hier ausklingen zu lassen. Tatsächlich ist die Gegend hier nicht nur wahnsinnig schön sondern auch ein Wanderparadies und bietet enorm viel zu entdecken.
Ausflug zum Vulkan Poás
Der Vulkan Poás ist ein Highlight der Region. Als einer der größten aktiven Vulkane weltweit bietet er ein beeindruckendes Schauspiel. Eine türkisblaue Lagune in dem riesigen Krater, in der es blubbert und dampft führt einem die Kraft dieses Planeten eindrucksvoll vor Augen. Die sichtbaren Einschläge von den letzten Eruptionen verstärken das Gefühl.
Allerdings ist der Ausflug auf Grund eben dieser Aktivität doch sehr durchorganisiert. Man bucht einen Zeitslot, muss ein Sicherheitsvideo vorab schauen und läuft dann ausgestattet mit einem Schutzhelm die asphaltierten Wege entlang bis zur Aussichtsplattform. Nicht ganz so abenteuerlich, dafür aber sicher und sogar Kinderwagen- und Rollstuhlgerecht (zumindest bis zur untersten Aussichtsplattform). Alles in allem ein wirklich lohnenswerter Ausflug. Für Kinder und Erwachsene total spannend, einen so aktiven Vulkan live zu erleben.
Noch mehr von Costa Ricas Wasserfällen
Mehr oder weniger zufällig sind wir auf dem Weg zum Vulkan noch über einen tollen Wasserfall gestolpert. Die Catarata Vuelta de Canon liegt direkt an der Straße und ein Stopp hier lohnt sich definitiv. Auf einem kleinen Pfad kann man unter den Wasserfall laufen. Wieder mal eine tolle Gelegenheit, die Kraft der Natur hautnah zu erleben – Regenjacken von Vorteil :). Außerdem eine tolle Fotogelegenheit.
Als allerletzten Ausflug in Costa Rica entscheiden wir uns für die Wanderung zu den Blue Falls of Costa Rica. Ein super Ausflug mit Kleinkindern und Kindern, da die Wanderung nicht zu lang ist. Sie bietet aber genau genug Möglichkeiten zum kraxeln, damit den Kindern nicht langweilig wird und schließt zudem eine Bademöglichkeit mit ein. Mein persönliches Highlight auf der Wanderung war der Kolibri, der ganz ruhig über der blauen Lagune schwebte als würde er uns gar nicht bemerken. Irgendwie haben diese kleinen Wesen etwas magisches. Auf den Regenguss auf dem Rückweg hätte ich hingegen verzichten können. Aber hey, wir brüllen ja immer nach Abenteuer. 😉
Elternzeit in Costa Rica: unser Fazit
Und so gehen zwei Monate Elternzeit in Costa Rica zu Ende, auch wenn wir noch ewig so weiterreisen könnten. Zugegeben, ein bisschen haben wir unser Herz an dieses kleine, wunderschöne, wahnsinnig diverse Land mit seiner beeindruckenden Tierwelt und seinen unglaublich freundlichen Menschen verloren. Also wenn ihr mindestens drei Wochen Zeit und Lust auf ein bisschen Natur und Abenteuer habt, dann ab nach Costa Rica. Ihr werdet es nicht bereuen!
[…] auf unseren Reisen nach Costa Rica und Schweden aber auch im Berliner Umland haben wir die ultimativen Regen für das Wandern mit […]