Sommer, Freiheit, Abenteuer…was gibt es schöneres als einen Sommer-Roadtrip mit dem Camper-Van. Einfach losfahren, der Sonne entgegen und in den Tag hinein leben.Ganz so idyllisch gestaltet es sich in den Sommermonaten leider nicht. Vielerorts muss man doch vorbuchen oder ist so froh einen Platz für den Van oder das Wohnmobil ergattert zu haben, dass man es zwei Wochen lang nicht bewegt.
Auf der Suche nach einem Alternativen Reiseziel für unseren Sommer-Roadtrip mit den Kindern im Van sind wir auf den Balkan gestoßen. Die Region verspricht großartige Natur, gastfreundliche Menschen, leckeres Essen und tolles Wetter. Was will man mehr?
Also haben wir uns auf den Weg Richtung Bosnien und Montenegro gemacht. Unsere Kinder waren zu dem Zeitpunkt knapp zwei und fünf Jahre alt.
Routenplanung & Infos vorab
Da jede*r unterschiedlich an die Routenplanung rangeht, vielleicht ein paar Dinge vorweg. Wir haben diesen Urlaub nicht fix vorgeplant, hatten aber durchaus ein paar Orte im Kopf, die wir auf unserem Balkan-Roadtrip gern sehen wollten. Einige Dinge haben sich auch durch Empfehlungen vor Ort erst ergeben.
Ein Maßstab bei einem Roadtrip mit den Kindern ist für uns immer die Länge der Fahrtage. Vier Stunden sind die maximale Zeit, die wir fürs Autofahren einplanen. So kommt man gut voran, aber es bleibt immer noch genug Zeit, um auch etwas Spannenderes als nur aus dem Fenster des Vans zu schauen zu unternehmen. Am Ende sollen alle den Urlaub ja auch als etwas schönes in Erinnerung behalten.
Anreise von Berlin über Österreich, Slowenien und Kroatien
1. Stopp: Bayern
Für uns ging es als erstes von Berlin aus Richtung Bayern. Ein Ort, an dem wir schon mehrmals unseren ersten Stopp verbracht haben ist der Ferienhof & Campingplatz Schweinemühle. Unweit der A93 bei Windischeschenbach gelegen, ist dies ein idyllischer Spot direkt am Fluss. Ideal für Kinder, denn es gibt Ziegen, Ponys, Hühner und mehr. Spielplatz, ein Heuboden zum Toben und ein Badeweiher lassen die Zeit hier nahezu verfliegen.
Hier gibt es auch einen kleinen Hofladen sowie ein uriges Restaurant, falls der Hunger nach der Anreise groß und die Motivation zum Kochen eher gering ist. Gerade am Wochenende kann sich hier aber eine Reservierung lohnen, da der Ort auch beliebt für Familienausflüge in der Gegend ist.
Unser Campingplatz: Ferienhof & Campingplatz Schweinemühle
2. Stopp: Österreich
Von Windischeschenbach sind es dann auch wieder gute vier Stunden bis zu unserem nächsten Zwischenstopp. Eine Nacht in Graz lohnt sich immer. Wer Zeit hat, kann hier gut und gerne ein paar Tage mehr einplanen. Unsere liebsten Aktivitäten mit Kindern in Graz haben wir dafür schon einmal zusammengeschrieben. Für uns war es diesmal allerdings nur ein kurzer Stopp. Immerhin hatten wir noch einiges vor.
3. Stopp: Slowenien
Weiter ging es Richtung Slowenien. Am idyllischen Kolpa River haben wir die nächste Nacht verbracht. In einem kleinen Camp fanden wir Schatten und eine schöne Badestelle am Fluss. Bei Temperaturen weit über 30 Grad war das auch der Ort, an dem wir uns den restlichen Tag aufgehalten haben. Witzig ist, dass direkt auf der anderen Seite des Flusses Kroatien liegt. So konnten wir schonmal dorthin schauen, wo es am nächsten Tag für uns weitergehen sollte.
Unser Campingplatz: Camping Bela Krajina
Bosnien & Herzegowina mit Kindern: ein Camping Paradies
Kroatien war allerdings diesmal nur ein Transit-Land für uns. Das eigentliche Ziel war noch ein kleines Stückchen weiter. Nach so vielen tollen Bildern und schönen Geschichten, die wir gehört und gelesen hatten, wollten wir jetzt endlich selbst einmal schauen, was es mit dem Vanlife-Paradies Bosnien & Herzegowina auf sich hat.
Alle Erfahrungen und Aktivitäten in Bosnien mit Kindern findet ihr in einem separaten Artikel. Wenn ihr etwas tiefer einsteigen wollt, gibt es auch einen Beitrag mit Fragen und Infos zur Reisevorbereitung. Hier findet ihr nun unsere Route durch Bosnien & Herzegowina wie wir sie auf unserem Roadtrip durch den Balkan im Sommer 2023 gefahren sind.
4. Stopp: Kulen Vakuf & Una Nationalpark

Ein Must Visit in Bosnien & Herzegowina ist auf jeden Fall der Una Nationalpark. Die eiskalte, klare Una mit ihrem blauen Wasser, die satt-grüne Landschaft drum herum und die wunderschönen Wasserfälle. Einfach ein Traum. Auch mit Kindern kann man hier einiges entdecken oder einfach wunderbar am Fluss in den Tag hinein bummeln.
Camping im Una Nationalpark
Im Nationalpark selber gibt es diverse kleine, privat geführte Campingplätze direkt am Fluss. Meist sehr einfach, aber wunderschön gelegen. Wir haben uns für ein Camp etwas außerhalb, im Örtchen Kulen Vakuf entschieden. Auch hier direkt am Fluss, mit den Bergen im Rücken und von einer lieben Familie geführt. Inklusive selbstgefangener und frisch über dem Lagerfeuer zubereiteter Forelle am Abend.
Unser Campingplatz: Auto Kamp Lav
5. Stopp: Ramsko Jezero

Wenn du mit deinem Camper-Van oder Wohnmobil direkt am See stehen möchtest, dann bist du am Ramsko Jezero genau richtig. Der Blick auf die kleinen Inseln in dem Stausee und die grünen Berge am anderen Ufer ist wunderschön und hat per se schon etwas entschleunigendes. Dann noch die Sonnenuntergangsstimmung und schon bist du direkt im Vanlife-Himmel.
Unser Campingplatz: Bosnjak AutoKamp
6. Stopp: Mostar

Der letzte Stopp auf unserer Reise durch Bosnien führte uns in eine der touristischsten Regionen des Balkan-Staates. Mostar mit seinen pittoresken Häusern, die sich auf beiden Seiten der blaugrünen Neretva an die Hügel schmiegen, mit seiner bewegten Geschichte und der symbolträchtigen Stari Most („alte Brücke“) gehört inzwischen sogar zum UNESCO Weltkulturerbe.
Der Besuch in dieser Stadt hat mir dabei geholfen, Bosnien und seine Geschichte noch einmal besser zu verstehen und gleichzeitig auch ein Gefühl für die heutige Lebensrealität der Menschen zu bekommen. Ganz abgesehen davon, dass die Stadt wirklich wunderschön ist. Je nach Saison kann es dort aber sehr voll und auch wirklich heiß werden. Falls du mehr Infos zu Mostar mit Kindern haben möchtest, schau gern in meinem Artikel zu Bosnien & Herzegowina mit Kindern. Da gehe ich noch detaillierter auf unsere Erfahrungen vor Ort ein.
Bei einem Aufenthalt in Mostar lohnt sich auf jeden Fall auch ein Abstecher ins Derwischkloster von Blagaj und an die Quelle der Buna. Das verwinkelte Gebäude an der riesigen Klippe hat einen ganz besonderen Vibe.
Camping in Mostar
Für alle, die mit dem Van oder Wohnmobil unterwegs sind, habe ich hier noch einen Camping-Tipp. Wir haben einen entspannten kleinen Campingplatz am Stadtrand von Mostar gefunden. Direkt am Fluss, in dem man die Forellenschwärme beobachten kann. Von hier aus ist man für etwa 10€ pro Strecke mit dem Taxi in der Altstadt, ganz ohne Wege suchen und Parkplatzstress.
Unser Campingplatz: Neretva Camping
Unser Fazit: Bosnien mit Kindern
Somit neigt sich unsere Zeit in Bosnien auch schon dem Ende zu. Nachdem wir komplett ohne Erwartungen nach Bosnien gekommen waren, gingen wir mit vollen Herzen und strahlenden Augen.
Der Balkan-Staat mit seiner tollen und abwechslungsreichen Landschaft, den freundlichen Menschen und der spannenden Geschichte ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Zudem ist es ein wahres Camping-Paradies mit endlos vielen kleinen, privaten und naturnahen Campgrounds mit familiärer Atmosphäre.
Montenegro mit Kindern: Vanlife Träume werden wahr
Montenegro stand schon länger auf unserer Reise-Wunschliste. Die wahnsinnig vielfältige Natur und die Mischung von Bergen und Meer auf verhältnismäßig kleiner Fläche klang einfach zu verlockend für ein kleines Familienabenteuer im Van. Zudem ist das Land bislang, zumindest in Mitteleuropa, noch nicht so sehr auf dem Reiseradar.
7. Stopp: Zelenika

Unser erster Stopp in Montenegro war weniger ein Wunschziel und mehr eine notwendige Unterbrechung der Autofahrt. Kinder sind bekanntlich keine Maschinen und unsere wollten nicht mehr Autofahren und taten dies auch lautstark kund.
So kam es, dass wir direkt hinter der Kroatischen Grenze, Nahe der Stadt Herceg Novi ein entspanntes Camp unter Bäumen fanden und dort unsere erste Nacht auf montenegrischem Boden verbrachten. Wir hatten Schatten, was bei 36 Grad im Schatten essenziell war, das Meer war ganz in der Nähe und es gab fußläufig Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. In einem umgebauten Zugwagon kann man ganz in der Nähe wirklich nett essen.
Leider war dieser Küstenabschnitt aber auch gnadenlos überfüllt. Denn auch wenn von unseren Freunden noch nie jemand in Montenegro war, in den umliegenden Balkan-Ländern ist die Adriaküste in Montenegro schon längst kein Geheimtipp mehr und viele Familien kommen seit Jahren jeden Sommer hier her.
Für einen Stop zum Vorräte auffüllen und abkühlen war es aber allemal ok. Und wir wussten nun auch, wie unsere Montenegro Rundreise weitergehen sollte. Wir wollten auf jeden Fall ab in die Berge. Weg von den Touristenmassen.
Unser Campingplatz: AutoCamp Zelenika
8. Stopp: Milocani

Gesagt, getan. Wir kehrten der Küste den Rücken und machten uns auf den Weg Richtung Durmitor Massiv. Auf dem Weg sind wir über das absolute Paradies gestolpert. Im kleinen Örtchen Milocani befindet sich, direkt an einem Bach, der süßeste kleine Campingplatz. Hier steht ihr im Schatten der Apfelbäume, könnt dem Rauschen des Wassers lauschen oder euch im eiskalten Bergwasser abkühlen.
Wer keine Lust zum Kochen hat, kann am Abend auch im benachbarten Restaurant essen. Die Musik und Besucher von dort sind aber wirklich auch das einzige, was die Idylle ein klein wenig trübt. Aber auch wirklich nur ein winziges bisschen. Sonst wäre es dort fast schon überirdisch schön.
Unser Stellplatz: Camp Restaurant Riverside Montenegro
9. Stopp: Durmitor Nationalpark

Zwar konnten wir uns von unserem wunderschönen Stellplatz am See kaum losreißen, aber der Ruf der Berge war dennoch lauter. Zu viel hatten wir von der Magie und Schönheit des Durmitor Nationalparks gehört. Was soll ich sagen, die Gegend wird ihrem Ruf gerecht. Der Titel UNESCO-Weltnaturerbe wird halt auch nicht ohne Grund vergeben. Die Schroffen Felsen, klaffenden Schluchten und die unglaubliche Natur ließen uns oft sprachlos zurück.
Ein Ort, an dem das wirklich gut zur Geltung kommt ist dieser Aussichtspunkt an dem sich ein Blick über die majestätischen Berge sowie den Tara Canyon bietet. Eine halbe Stunde gekurbel die Bergstraßen hinauf vom Örtchen Zabljak, dem touristischen Zentrum des Nationalparkes entfernt bietet sich hier die Möglichkeit, die Magie der Berge auf sich wirken zu lassen ohne auf eine längere Wanderung aufzubrechen. Und wir alle wissen nur zu gut, dass das mit Kindern manchmal genau das ist, was man braucht.
Gewandert sind wir im Durmitor Nationalpark mit den Kindern übrigens auch, nur eben keine steilen Klippen hinauf. Der Schwarze See – Crno Jezero, war definitiv auch eins unserer Highlights der Gegend. Nicht untouristisch, aber wirklich wunderschön. Hier gibt es Restaurants, Imbisse und schöne Picknickplätze.
Wer Lust und etwas Energie hat, sollte auf jeden Fall zur kleinen Wanderung um den See aufbrechen. Die Strecke ist etwa 3.5 Kilometer lang und für etwas wandergeübte Kinder gut machbar. Es gibt ein paar kleine Kletterstellen, aber unsere zu dem Zeitpunkt 5-jährige hat das super bewältigt. Die Ausblicke auf den je nach Sonnenstand und Aussichtspunkt von blau über grün bis schwarz schimmernden See sind traumhaft und die Strecke verläuft wunderschön durch den Wald, ist also auch bei Wärme gut begehbar.
Camping im Durmitor Nationalpark

Als Camping Base im Nationalpark kann ich das Eco Camp Drno Brdo empfehlen. Idyllisch inmitten von wunderschöner Natur kann man dort sowohl in kleinen Hütten also auch im Van oder Zelt übernachten. Selten habe ich so einen tollen Sternenhimmel gesehen. Und das hausgemachte Frühstück von der Frau des Gastgebers ist auch nochmal ein Highlight. Mit selbst hergestellten Ziegenmilchprodukten. Von hier kann man auch super Ausflüge zum Tara Canyon und weiteren Highlights im Durmitor Nationalpark machen.
Unser Stellplatz: Eco Camp Drno Brdo
10. Stopp: Naturidyll an der Tara

Direkt an der Tara lag auch die nächste Station unseres Balkan Roadtrips mit den Kindern. Mitten in unberührter Natur, in einem wunderschön grünen Tal zwischen riesigen Felswänden des Durmitor-Gebirges liegt ein kleines Camping-Idyll. Hier könnt ihr den Alltag zu Hause einmal vollkommen vergessen und die Ruhe genießen. Oder aber ihr brecht zu einer Mini-Wanderung an die Ufer der Tara auf. Wer sich traut kann sich auch in die eiskalten Fluten stürzen.
Alle mit mehr Tatendrang können im Umfeld gefühlt auch alle Outdoor-Sportarten dieser Welt betreiben – wie fast überall in den Bergregionen von Montenegro. Wir waren glücklich damit, den wunderschönen Ort zu genießen, zwischendurch an den Fluss zu spazieren und am Abend das köstliche selbst zubereitete Essen der Gastfamilie zu genießen.
Unser Campingplatz: Eko Oaza – Tear of Europe
11. Stopp: Mrtvica Canyon

Ein echter Geheimtipp in Montenegro ist ein Ausflug in den Mrtvica Canyon. Inmitten steiler Felswände schlängelt sich der leuchtend türkise Fluss Mrtvica durch die Schlucht. Der Kontrast zu den grauen Felsen und den grünen Flussufern ist unglaublich schön. Und da sich das Areal abseits der meisten Touristenpfade befindet habt ihr die vielen malerischen Orte noch fast für euch allein. Selbst in der Hauptsaison.
Der Mrtvica Canyon ist ein traumhaftes Wandergebiet. Die berühmteste Runde zum sogenannten Tor der Wünsche ist eher etwas für größere Kinder. Mit unseren zwei (5 und 2 Jahre alt) haben wir eine kleinere Runde entlang des Flusses gewählt. Bei weit über 35 Grad konnten wir den zweien keine Tagestour zumuten. Alle Erwachsenen, die diese Tour gemacht haben, kamen am Ende nämlich zwar hellauf begeistert aber auch völlig kaputt zurück. Beim nächsten Mal dann.
Aber auch so war der Mrtvica Canyon mit seiner einzigartigen Natur eins der Highlights auf unserer Balkan Tour mit den Kindern. Wenn ihr in Montenegro unterwegs seid, solltet ihr diesem wunderschönen Ort auf jeden Fall einen Besuch abstatten.
Camping im Mrtvica Canyon

Nicht nur der Canyon selbst, auch der Campingplatz den wir angesteuert haben war ein Highlight. Bei Vesko auf dem Platz findet ihr ein kleines Camperparadies. Alles sehr einfach, ein Dusch- und Toilettenhäuschen für alle aber dafür mit Herz geführt und zudem sehr preiswert. Nur Schatten gibt es wenig auf der gesamten Fläche, aber Vesko und seine herzliche Art lassen das zur Nebensache werden.
Je nach Saison versorgt Vesko die Camper dazu noch mit frischem Gemüse aus seinem Garten und morgens macht er für alle Eierkuchen und bringt teilweise lokalen Käse mit. Vom Platz aus sind es ein paar Minuten zu Fuß runter an die Mrtvica. Dort könnt ihr am kleinen Steinstrand entspannen oder euch in die eiskalten Fluten stürzen. Definitiv unser liebster Campingplatz in Montenegro.
Unser Stellplatz: Camping Vesko
12. Stopp: Skadar-See

Im Grenzgebiet zwischen Montenegro und Albanien befindet sich der größte See des Balkans. In Montenegro ist das Gebiet des Skadar-See oder auch Skutarisee ein Nationalpark und steht somit unter besonderem Schutz. Die teils unberührte Natur und der enorme Artenreichtum machen das Areal zu etwas ganz besonderem.
Hier kann man Bootstouren unternehmen, wandern oder die Gegend, inklusive alter Klosteranlagen, mir dem Fahrrad erkunden. Uralte Fischerdörfer am Seeufer laden zu Erkundungen ein. Eines davon, Karuc, haben wir entdeckt und neben freilaufenden Eseln und verlassenen Häusern am Ende die Besitzer einer Bar am anderen Seeufer getroffen, die uns direkt mit ihrem Versorgungsboot auf ein kaltes Getränk mit rüber genommen haben. Gastfreundschaft kann man auf dem Balkan.
Übernachtet haben wir im kleinen Örtchen Dodosi, auf einem süßen kleinen Campingplatz an einem Seitenarm des Sees. Wirklich idyllisch und erstaunlich untouristisch.
Unser Campingplatz: Camping Dodosi
13. Stopp: Lipa Höhle

Umso touristischer war unser nächster Stopp. Aber bei nahezu 40 Grad war ein Ausflug unter die Erde einfach zu verlockend. Die Lipa Höhle ist aber so oder so einen Ausflug wert, wenn ihr mit Kindern in Montenegro seid.
Das weit verzweigte Wegenetz führt euch durch verschiedenste Grotten mit beeindruckenden Steinformationen, unterirdischen Seen und sogar einer Bar. Letztere hat aber leider nur bei besonderen Gelegenheiten geöffnet.
Man darf die Höhle nur mit einer geführten Tour besuchen und wird dafür vom Ticketcounter mit einem kleinen Zug abgeholt. Was bei uns Augenrollen ausgelöst hat, war für die Kinder das absolute Highlight. Unten in den Gängen der Höhle waren dann alle gleichermaßen fasziniert. Vergesst auf keinen Fall die langen Sachen. Man glaubt es kaum, aber dort unten sind auch im Hochsommer maximal 12 Grad.
Ganz in der Nähe der Höhle befindet sich auch ein kleiner Campingplatz. Ein Stopp dort lohnt sich schon allein wegen des kleinen dazugehörigen Restaurants mit phänomenaler Aussicht und sehr leckerem Essen.
Unser Campingplatz: Camp Oaza Lipa
14. Stopp: Budva

Küste von Montenegro, nächster Versuch. Die antike Stadt Budva und die umliegenden Küstenabschnitte, auch bekannt als Riviera von Budva sind auch wieder weiter oben auf dem touristischen Radar. Nicht ohne Grund, die Altstadt von Budva sowie die umliegende Küste mit dem tiefblauen Wasser der Adria auf der einen und den schroffen Bergland auf der anderen sind zweifelsohne wunderschön.
Das sehen aber auch sehr viele andere Reisende und offensichtlich auch geschäftstüchtige Unternehmer so. Die Region ist leider teilweise gnadenlos zugebaut und überfüllt. Das kann die schönste Altstadt nicht wett machen. Vielleicht in der Nebensaison eine Option aber in den Sommerferien für mich kein empfehlenswertes Ziel.
Auch der Campingplatz in der Nähe der Stadt war ziemlich voll. Aber der Blick über Budva und die Bucht ist nicht zu verachten.
Unser Campingplatz: Camping Seoce-Budva
15. Stopp: Bucht von Kotor

Ein weiteres Must-Do in Montenegro – mit Kindern oder ohne – ist die Bucht von Kotor. Zwischen den steilen Bergen glitzert das klare Wasser der Adria in der fjordartigen Bucht. Und diesmal konnten selbst viele Urlauber dem Charme nicht allzu viel anhaben. Die Ferienunterkünfte verteilen sich entlang der Dörfer rund um die Bucht und somit war es nirgendwo zu voll.
Besonders morgens und abends, wenn die Sonne ganz tief über der Bucht steht und alles so magisch glitzert hat die Bucht eine ganz besondere Atmosphäre. Aus dem Van purzeln und direkt als erstes ins noch ganz glatte Mittelmeer hüpfen ist einfach unschlagbar.
Campingplätze gibt es entlang der Bucht einige, wir haben ein paar Tage hier verbracht und uns unter den Olivenbäumen mit Blick auf die Bucht recht wohl gefühlt. Der Bus in die Altstadt von Kotor fährt vor der Tür ab und zum Schwimmen müsst ihr nur über die Straße. Allerdings gibt es in der Bucht keine klassischen Sandstrände, sondern, wie oft an der Adria, eher Kies- oder Steinstrände. Vielleicht ist es auch deswegen nicht so überfüllt.
Unser Campingplatz: Camping Mimoza
Die Altstadt von Kotor


Hinter der antiken Stadtmauer von Kotor verbirgt sich ein Gewirr aus Straßen und Gassen und charmanten Häusern mit vielen photogenen Katzen. Die Stadt wird teilweise als die schönste Montenegros bezeichnet und ist UNESCO Weltkulturerbe und in der Tat sehr malerisch. Man kann kann sich hier wundervoll in den Seitengassen verlieren und immer neue hübsche Ecken entdecken.
Auch die imposante Stadtmauer, auf der man einmal um die Stadt laufen kann, solltet ihr nicht links liegen lassen. Wenn man nicht gerade in eine Gruppe an Kreuzfahrtschiff-Landgängern gerät ist Kotor wirklich traumhaft. Ach und noch ein ganz wichtiger Tipp. Das beste Eis gibt es in meinen Augen hier.
Montenegro mit Kindern: unser Fazit
Montenegro war das zweite Land auf unserer Balkan-Rundreise mit Kindern. Es ist super entspannt mit dem Van zu bereisen und selbst in der Hauptsaison findet man überall ohne Reservierung noch ein Plätzchen.
Uns haben es besonders die Bergregionen von Montenegro angetan, mit ihren eiskalten, klaren Flüssen, tiefen Schluchten und wunderschöner, teilweise unberührter Natur.
Montenegros Küsten sind nicht weniger schön, aber für meinen Geschmack in der Hochsaison einfach zu voll. Hier würde ich unglaublich gerne nochmal im Mai oder September herkommen. Das muss traumhaft sein.
Rückreise über Kroatien & Österreich
16. Stopp: Dubrovnik

Um die Runde zu komplettieren haben wir uns für den Rückweg über Kroatien entschieden. Die Route führte direkt an Dubrovnik vorbei, sodass wir nicht anders konnten, als hier einen Stopp einzulegen und die nächste UNESCO-Altstadt zu erkunden.
In den kleinen Gassen der Altstadt von Dubrovnik kann man auch wieder wundervoll auf Entdeckungstour gehen und ein bisschen die Zeit vergessen. Innerhalb der beeindruckenden Stadtmauern ist alles Fußgängerzone, sodass die Kinder einfach losrennen können und selbst entdecken können. Könnte in meinen Augen gern in allen Innenstädten so sein. Sobald wir die Marmor gepflasterte Haupt-Shoppingmeile verlassen hatten, war es übrigens, trotz zweier Kreuzfahrtschiffe im Hafen, erstaunlich entspannt.
Wenn die Beine müde vom erkunden sind, lohnt sich ein Stopp in der Dubrovnik Beer Factory. Ein schöner schattiger Innenhof und leckeres lokales Craft Beer – die perfekte Pause an einem heißen Tag. Für ein schnelles Essen zum fairen Preis kann ich das kleine Lokal Presa in einer Seitengasse empfehlen.
Camping in Dubrovnik

Den Van hatten wir natürlich nicht direkt in Dubrovnik geparkt. Ein wenig außerhalb der Stadt im kleinen Ort Orašac gab es einen soliden Campingplatz, an dem wir es uns unter ein paar Olivenbäumen gemütlich gemacht hatten. Hier gab es auch eine kleine Badestelle ein Stück den Hügel runter.
Der Clou: direkt am Eingang des Campingplatzes fuhr der Bus in Richtung Dubrovnik ab. So kommt ihr stressfrei und ohne Parkplatz-Drama zum Sightseeing.
Unser Campingplatz: Camp Pod Maslinom
17. Stopp: Seline, Kroatien

Für uns ging es nach dem Abstecher nach Dubrovnik weiter die Adriaküste hoch Richtung Norden. Kurz hinter Zadar war es für uns dann wieder Zeit, den Van abzustellen und nochmal ins Meer zu springen.
Im kleinen Örtchen Seline haben wir ein solides Plätzchen nur einen Steinwurf vom Meer entfernt gefunden. Mit etwa 30 € die Nacht zwar deutlich teurer als die Campingplätze in Bonien und Montenegro, aber immerhin auch noch weit weg von den 70-100 € Campingplatz-Gebühr, von denen uns viele unterwegs erzählt hatten.
In Seline gibt es auf jeden Fall fußläufig alles was man für einen gemütlichen Roadtrip-Stopp so braucht. Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Strandbars, Eisladen und nicht zu vergessen, die kristallklare Adria.
Unser Campingplatz: Seline Autocamp Pisak
18. Stopp: Österreich
Unsere Heimreise führte uns dann durch Slowenien und weiter bis nach Österreich. In Gleinstätten in der Südsteiermark haben wir das nächste Mal den Van geparkt. Der Name des dortigen Campingplatzes, Öko Campingplatz Weinland Camping, ist zwar etwas irreführend, aber ok für einen kurzen Halt ist es dennoch allemal. Es gibt einen Badeteich sowie einen Supermarkt und einige Restaurants in der direkten Umgebung.
Unser Campingplatz: ÖKO Campingplatz Weinland Camping
19. Stopp: Oberpfalz

Für unseren letzten Stopp auf dem Sommer-Roadtrip mit dem Van haben wir uns bei Vansite.eu ein kleines Plätzchen unweit der Autobahn gebucht. Im kleinen Örtchen Voggendorf findet ihr bei Naturcamping Oberpfalz alles, was das Vanlife Herz begehrt. Inklusive Ökoklo und Außendusche unter den Sternen.
Die Kinder waren begeistert von den Hühnern auf dem Hof – ihr könnt hier auch frische Eier kaufen – und wir Erwachsenen haben die kleine Feuerstelle genossen – inklusive bereits zur Verfügung gestelltem Feuerholz. Der Ort ist nicht nur praktisch gelegen sondern wirklich mit Liebe gestaltet.
Unser Stellplatz: Naturcamping Oberpfalz
Fazit: Balkan-Roadtrip mit Kindern im Van
Mit vollen Herzen und den besten Erinnerungen geht es für uns nun zurück nach Berlin. Sowohl Bosnien & Herzegowina als auch Montenegro haben unsere Erwartungen mehr als übertroffen. Atemberaubende Natur, herzliche und gastfreundschaftliche Menschen sowie tolle Camping- Infrastruktur machen die Balkan-Länder zum idealen Vanlife-Reiseziel.
Da wundert es einen fast, dass die Region teilweise noch so unter dem Radar läuft. Wir waren zwar nicht allein, aber wir haben mitten in der Hochsaison, im Juli, einen Roadtrip gemacht ohne auch nur ein einziges mal irgendwo zu reservieren. Mag vielleicht auch ein bisschen Glück dabei gewesen sein, aber ich wage zu behaupten, dass man damit in anderen Regionen Europas gehörig auf die Nase gefallen wäre.
Nur eine Sache könnte das Glück ein wenig trüben. Sowohl in Bosnien & Herzegowina als auch in Montenegro wird es im Hochsommer zum Teil sehr heiß. Wir hatten konstant gut über 30 Grad, in Mostar und am Skadar-See sogar fast 40. Wir sind nicht besonders empfindlich, aber mit Kindern fährt man bei solchen Temperaturen das Aktivitätslevel schon deutlich runter. Wenn ihr da sensibel seid, dann solltet ihr vielleicht lieber im Frühjahr oder Herbst fahren.
So oder so, wir hatten einen wunderschönen Vanlife-Sommer im Balkan und sind sicher nicht das letzte Mal in der Region gewesen.